DMK reagiert mit 2,2 Cent mehr je Liter!
„Viel zu spät und viel zu zaghaft, aber immerhin reagiert die Spitze der DMK-Molkerei auf die Demonstrationen der Milchbauern und Bäuerinnen jetzt mit einer ersten Anhebung des Milchpreises. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir aktiv bleiben“, kommentiert Ottmar Ilchmann, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die Ankündigung der größten deutschen Molkerei Deutsches Milchkontor (DMK).
Nun habe die DMK-Molkerei angekündigt, im September den Grundpreis für die von den Bauern gelieferte Milch von 20 auf 22,2 Cent je Kilogramm (bzw. Liter) Milch anzuheben. Das ist die erste Preiserhöhung dieses Molkereikonzerns seit neun Monaten, teilt die AbL mit.
„Dieser Preis bedeutet für die Milcherzeuger weiterhin Verlust mit jedem Liter Milch“, so der Milchbauer aus Ostfriesland. Außerdem zahle die DMK-Molkerei auch dann immer noch deutlich schlechter aus als andere Molkereien. Die niederländische FrieslandCampina, ebenfalls ein genossenschaftlich organisierter Molkereikonzern, hat nach Angaben der AbL für September einen Auszahlungspreis von 26,25 Cent je kg Milch angekündigt. Und am so genannten Spotmarkt für Milch, also dem Milchverkauf zwischen Molkereien, sei der Preis gerade auf bis zu 32 Cent je Liter gestiegen.
„Wir fordern die DMK-Spitze auf, bis zum Ende des Jahres mindestens 30 Cent je Liter Milch zu zahlen, so wie es die größte französische Molkerei Lactalis auf Druck französischer Milchbauern bereits zugesagt hat“, so Ilchmann. „Es muss jetzt schnellstens Geld auf die Milchviehbetriebe. Die Situation ist dramatisch. Die DMK-Spitze muss ihrer Verantwortung endlich nachkommen“, mahnt der stellvertretende AbL-Vorsitzende.
AbL – Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Bundesgeschäftsstelle Hamm
PM 29.8.2016 Dicht gemacht: DMK in Edewecht und Lactalis in Frankreich
Franzosen ziehen mit – Pressemitteilung AbL 29.09.2016
Aus Protest gegen die ruinös schlechten Milchpreise der größten deutschen Molkerei DMK (Deutsches Milchkontor) sind Montag Abend über 120 Milchbauern und Bäuerinnen mit rund 60 Treckern zum DMK-Werk im niedersächsischen Edewecht gefahren. Nach Angaben von Teilnehmern stehen viele Trecker und Personen in einer Einfahrt zum Werk und behindern so den LKW-Verkehr. Vor allem junge Milcherzeuger sind mit den Schleppern gekommen.
„Die Milchpreise des Molkereikonzerns DMK sind in Deutschland und auch im europäischen Vergleich Schlusslicht. DMK zahlt nur 20 Cent je Liter Milch, das sind fünf Cent weniger als der EU-Durchschnitt. Das DMK bedroht damit die wirtschaftliche Zukunft von Tausenden Milchviehbetrieben. Wir müssen uns wehren“, kommentiert Ottmar Ilchmann, stellvertretender AbL-Vorsitzender und Milchbauer in Ostfriesland. Er ist ebenfalls in Edewecht vor Ort. Ilchmann wirft der Molkerei-Spitze aus Vorstand, Geschäftsführung und Aufsichtsrat Fehlentscheidungen vor, die voll zu Lasten der Milchlieferanten gingen. Offenbar sind die Milcherzeuger in Edewecht bereit, noch einige Zeit vor dem Werk auszuharren. Die DMK-Spitze reagierte noch nicht.
Bauernverbände: Ausweitung der Milchbauern-Proteste
Lactalis-Molkerei-Blockaden nun auch in ganz Frankreich
Der der französische Molkerei-Konzern Lactalis will nach den kürzlich gescheiterten Verhandlungen mit den Milchbauern (über eine Anhebung der Milcherzeugerpreise) nun ein neues Treffen mit den Verbänden der Milchbauern suchen, die nach wie vor eine Lactalis-Molkerei blockieren. Laut Fachzeitung „La France Agricole“ wird es heute Abend zu weiteren Lactalis-Blockaden in anderen Landesteilen kommen.
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat den französischen Berufskollegen eine Solidaritätsadresse geschickt und wurde von diesen zu einer gemeinsamen Kundgebung zahlreicher europäischer Bauernorganisationen eingeladen.
Tags: DMK in Edewecht blockiert Lactalis-Molkerei-Blockaden in Frankreich Trecker machen DMK Einfahrt dicht