
Ob pink, gelb, grün oder orange in Indien, China… überall dort wo billig Textilien en masse veredelt werden, kann man die Mode-Farbe der kommenden Saison an den Flüssen ablesen. Zum Teil werden die Substanzen um die halbe Welt transportiert und kontaminieren Ökosysteme weit entfernt von ihrer Einleitungsquelle, heisst es im GP Bericht von 2014. Greenpeace testet weltweit die Belastung der Ökosysteme und fand so heraus, dass die Textilindustrie eine Industrie ist, die dringend „entgiften“ muss. Die Umweltorganisation startete dazu 2011 die „Detox“-Kampagne. Weltweite Aktionen führen mitlerweile zum Erfolg bei diversen hippen Marken, und ganz besonders auf dem Detox Catwalk start in 2012
Die Textil- u. Bekleidungsindustrie ist eine der wichtigsten Konsumgüterbranchen Deutschlands. In 2012 erreichte sie ein Umsatzvolumen von 19 Milliarden Euro mit ungefähr 120.000 Beschäftigten in 1.200 überwiegend kleinen u. mittelständischen Unternehmen. Die Textilbranche ist stark von der Globalisierung der Märkte geprägt. So stammt etwa 90 Prozent der in Deutschland gekauften Bekleidung aus dem Import, zum größten Teil aus China, der Türkei und Bangladesch. Aber auch aus Indien, erfährt man vom Umweltbundesamt. Die Umweltauswirkungen der Textilindustrie sind immens: Die Fasern und Garne sind bei den mechanischen Prozessen zur Textilherstellung hohen Belastungen ausgesetzt, durch chemische Präparation, beispielsweise Spinnöle, Schmelzen oder Schlichtemittel. Dazu kommt die Textilveredlung, die aus Rohtextilien farbige Textilien herstellen. Bei den unterschiedlichen Bearbeitungsschritten werden Wasser, Chemikalien und Energie eingesetzt. Die Veredelung umfasst grundsätzlich die Hauptstufen Vorbehandeln (Entschlichten, Bleichen, Waschen, Mercerisieren), Färben, Drucken und Ausrüsten (einschließlich Kaschieren und Beschichten). Das Bündnis für nachhaltige Textilien kämpft für entgiftete Mode, genau wie Greenpeace. Doch die Umweltorganisation lässt keine Ausflüchte mehr zu. Mode ließe sich auch im großen Stil ohne giftige Chemikalien produzieren, behauptet Greenpeace und legt dazu eine aktuelle Untersuchung vor. Allerdings gingen es die große Mehrheit der untersuchten Firmen recht langsam an. Der „Detox-Catwalk 2016″ benennt die Vorreiter, die ihr Entgiftungsversprechen erfolgreich umsetzen, und die Schlusslichter mit Nachholbedarf.
„Zara, H&M und Benetton beweisen, dass eine schadstofffreie Produktion für Unternehmen jeder Größe möglich ist“, sagt Manfred Santen, Greenpeace-Experte für Chemie. Wie die anderen getesteten Unternehmen haben sich die drei Modefirmen verpflichtet, bis 2020 auf eine komplett saubere Produktion umzustellen, und sind auf einem guten Weg dorthin, sagt Greenpeace.
Post Foto: Pollution in Tullahan River, copyright: © Gigie Cruz-Sy / Greenpeace
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