Beitragsfoto 2. v. li.: EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete, Bundesminister Sigmar Gabriel, US-Energieminister Ernest Moniz, Vize-Wirtschaftsminister Japan Shigeki Iwai
Deutschland hat in diesem Jahr die Präsidentschaft über die sieben großen westlichen Industriestaaten übernommen. G7, das sind die USA, Kanada, Frankreich, Italien, Japan und Großbritannien. In Hamburg sollten die Gespräche von Rom 2014 fortgeführt werden.
Nach einem Empfang im Hamburger Rathaus durch den ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), sollten die Minister am Montag zur neuen Offshore-Konverter-Plattform HelWin alpha fliegen. Doch die als Highlight gedachte Einweihung des neuen, hochmodernen Windparks vor der deutschen Küste endete anders als geplant. Energieminister
den RWE-Offshore-Windpark ohne die G7 Minister. Der Windpark liegt etwa 35 Kilometer nordwestlich von Helgoland und bewegt 48 Windräder mit einer Leistung von 295 Megawatt. 320 000 Haushalte können sie mit Strom versorgen. Windparks im Meer sind effizienter als an Land, verursachen aber andere Probleme.G7-Minister wollen raus aus der Abhängigkeit von Russland
Die Energieminister der G7-Staaten wollen eine größere Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen intensivieren. Vor einem Jahr war in Rom ein 13-Punkte-Plan als Reaktion auf die Ukraine-Krise aufgestellt worden. Dieser soll weiter konkretisiert werden. Ein Ziel ist, durch den Ausbau von Transportinfrastrukturen, Speicherkapazitäten und Terminals den Import von Flüssiggas aus Golfstaaten zu stärken. Zusätzlich wollen die Minister die Energieunabhängigkeit der Ukraine und anderer gefährdeter Länder fördern und unterstützen.
Sicherheit im Netz und bei der Versorgung
Die USA forderten, bei Cyberattacken auf Stromnetze besser international zu kooperieren. „Die Bedrohung trifft alle Staaten gleichermaßen“, sagte Gabriel. Bei der Weltklimakonferenz in Paris solle im Dezember ein Vertrag mit Minderungszielen für über 190 Staaten erzielt werden. Gabriel räumte ein, das Schwierigste sei, ein international überprüfbares Abkommen zu schaffen.
Energiemix und Effizienz
Man wolle sich immer breiter aufstellen und unterschiedlicher Energiequellen bedienen, um so eine konstante Versorgung sicherstellen zu können, auch in Krisenzeiten: nachhaltige Stromsysteme nach vorne bringen, Potenziale der Energieeffizienz ausbauen, innovative Energietechnologien fördern. Auch sei es wichtig eine Vorbildfunktion für andere Länder zu übernehmen. Gemeinsames Ziel ist es, bei weiter wachsender Wirtschaftsleistung generell unabhängiger von Energieimporten zu werden. Ob das Klimaschutzziel von 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2020 (im Vergleich zu 1990) zu schaffen ist. Doch als Christoph Schott von Avaaz am Ende der Konferenz Sigmar Gabriel fragte ob das mit den CO2 Abgasen behoben würde meinte Gabriel nur: „Ich hoffe!“
Am 7. und 8. Juni 2015 gehen die Gespräche weiter. Dann treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G7 zu ihrem Gipfel in Schloss Elmau in Oberbayern. Neben Fragen der Weltwirtschaft, der Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik beraten sie dort auch über die 2015 anstehenden UN-Konferenzen zum internationalen Klimaschutz und zur Post 2015-Agenda.
Weitere Schwerpunktthemen sind:
- Meeresumweltschutz, Meeresgovernance und Ressourceneffizienz im Bereich Umwelt,
- Antibiotikaresistenzen, vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten sowie Ebola im Bereich Gesundheit,
- Standards in Handels- und Lieferketten sowie
- die Stärkung von Frauen bei Selbständigkeit und beruflicher Bildung.
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