Es war faszinierend zu beobachten, wie sich die großen Säle des Messezentrums ab Donnerstag peu à peu mit Leben füllten. Jedes Land hatte sich individuell herausgeputzt und wartete stolz darauf seine besonderen Gaben zu präsentieren. Man spürte wie die Spannung stieg.
Überall in den verschiedenen Hallen gab etwas was zu naschen, zu staunen oder zu probieren. In der Tierhalle und auf dem Erlebnisbauernhof findet man jede Menge Nutztiere wie etwa das ganz normale Hausschwein oder auch das schwäbisch Hällische Landschwein und man merkt, eine ‚Zweiklassengesellschaft‘:
während die ‚ganz gewöhnlichen‘ kleinen rosa Schweine sich auf kargem Spaltenboden bewegen, kann die schwäbisch hällische Landsau sich gemütlich ins Heu kuscheln – ist ja auch anstrengend Mutter so vieler kleiner edler Ferkel zu sein. Eine alte Rasse, die wieder hochgezüchtet wurde.
Manchmal passiert es bei den hochgezüchteten Hausschweinen, dass die Säue so viele Ferkel werfen, dass sie nicht genug Zitzen haben, um sie alle zu ernähren. Eine Folge der auf reinen Profit ausgerichteten Züchtungen. Würde jeder weniger Schweinefleisch essen, würde das ganz sicher diese Praktiken ändern.
Deutsches Braunvieh, Auerochsen, Büffel und ganz normales Fleckvieh. Bei den Beiden links kann man den Unterschied sehen von einer Kuh links, der man die Hörner mit Salpetersäure im Babyalter weg geätzt hat und einer Kuh die bereits ohne Hörner gezüchtet wurde. Die Kopfform ändert sich. Ganz sicher sagen kann das aber nur der Tierarzt.
Das Entfernen der Hörner macht man damit Tier und Mensch sich nicht verletzen. Es ist äußerst schmerzhaft für die Kühe und es geht auch ohne.
Geht man weiter trifft man unweigerlich auch auf das Hühnermobil. Dort kann man sich alles erklären lassen was man immer schon mal über Hühner wissen wollte. Am Samstag kam zufälligerweise die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz vorbei.
Und wer hätte gedacht, dass Bauern Filme drehen? Viele kleine, ländliche Kurzfilme. Man kann sie in ‚My Kuh Tube‘ sehen, einem Mini-Panorama-Kino.
Der schönsten Kuh Deutschlands
widmeten sich zwei Journalisten. Antje Schneider & Carsten Waldbauer drehten in mehreren Jahren den eineinhalb stündigen Dokumentarfilm: „Die schöne Krista“. Dafür bekamen sie den VDAJ (Verein deutscher Agrarjournalisten) Kommunikationspreis 2015, eigenhändig übergeben vom Präsidenten des Bauernverbandes Joachim Rukwied und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt. Der Film ist sehenswert. Er wird in kleinen Programmkinos präsentiert, Link: Die schöne Krista.
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