Ganz traditionell lernte Heiner Fricke das Fleischerhandwerk bei seinem Vater. Gemeinsam arbeiteten sie in ihrem Betrieb auf dem Hamburger Schlachthof, rein konventionell. Dann kam der Sommer 1986. Heiner Fricke lebte inzwischen mit Frau und zwei kleinen Töchtern im eigenen Haus. Milch und Tomaten wurden vom Speiseplan gestrichen usw., alles Folgen der Reaktor-katastrophe von Tschernobyl. Seine Frau Brigitte und er begannen umzudenken: „Unser ganzes Leben lief plötzlich ganz anders ab. Wir machten uns viel mehr Gedanken über unsere Gesundheit und natürlich auch über die der Tiere“, sagt Brigitte Fricke. Sie verkauften ihr Haus und machten sich mit einem eigenen Betrieb in Hamburg Niendorf selbstständig; das ganze Sortiment jetzt aber Bio-Fleisch und Bio-Wurst. „Das war ganz schön mutig, noch einmal würde ich das heute nicht so machen“, sagt Brigitte Fricke, „ein ungeheurer Kraftakt, aber es war richtig!“
Anfangs suchte Heiner Fricke alle seine Lieferanten noch selber aus. Er traf die ganzen kleinen und größeren Ökobauern persönlich: „Ich habe die Tiere einmal lebend gesehen, bevor ich bestellt habe. Egal ob Rind, Schwein oder Pute, alle hatten vor der Schlachtung eine gute Zeit und alle kommen aus der Region,“ sagt er. Wohlbefinden und wenig Stress für die Tiere, das ist Heiner Fricke ganz wichtig: „Wenn die Tiere in Angst geraten, dann schütten sie Stresshormone aus und die nehmen dann Einfluss auf die Qualität des Fleisches“, sagt er. „Das Fleisch ist dann weniger zart.“
„Am Anfang hat man uns belächelt und wir haben auch ne Menge Lehrgeld bezahlt. Zum Beispiel mit den Biogewürzen. Die waren erst nicht so haltbar,“ erzählt Frau Fricke, „und es ist schwierig die richtige Mischung für schmackhafte Wurst hinzubekommen, die Intensität ist einfach sehr unterschiedlich.“
Heute liegen die Frickes mit ihrer vorausschauenden Produktion voll im Trend und sie sind stolz auf ihren Betrieb. Sie haben 22 Angestellte für die Marktstände und die Fleischveredelung in Ellerbek. Dazu die Beteiligung am Ladengeschäft in der Osterstrasse. Alles ist wie es sein sollte: ein gesunder, bodenständiger Betrieb, der sich flexibel den Gegebenheiten anpassen kann.
Im Zuge der steigenden Kosten und der sinkenden Margen haben sich die kleineren Bauern organisiert. Der Bioland Verband vermarktet mittlerweile die Tiere für alle Ökobauern zentral. Aus persönlichem Interesse besucht Heiner Fricke die einzelnen Landwirte aber immer noch. Der Kontakt soll nicht abbrechen. Die aktuelle Liste seiner Bio-Lieferanten hängt jede Woche an seinen Marktständen und in dem Ladengeschäft in der Osterstraße 76.
Marktwagen 1
Mi | 9.00 – 13.00 | Blankeneser Markt |
15.00 – 18.00 | Hamburg-Harburg, Am Sand | |
Do | 8.30 – 13.00 | Goldbekufer |
14.00 – 18.30 | Eppendorfer Landstraße | |
Fr | 9.00 – 12.30 | Nienstedtener Markt |
14.30 – 18.30 | Winterhuder Marktplatz | |
Sa | 10.00 – 15.00 | Eppendorfer Landstraße |
Marktwagen 2
Di | 8.00 – 13.00 | Schnelsen, Wählingsallee |
Di | 14.00 – 18.00 | Immenhof / Uhlenhorst |
Mi | 8.00 – 13.00 | Flottbeker Markt |
15.00 – 18.00 | Ottensen, Spritzenplatz | |
Do | 9.00 – 12.30 | Rahlstedt, Bahnhof-Vorplatz |
13.30 – 18.30 | Schanzenviertel, Schulterblatt | |
Fr | 9.00 – 12.30 | Niendorf, Tibarg |
14.30 – 18.00 | St. Georg, Lange Reihe | |
Sa | 10.00 – 14.30 | Ottensen, Spritzenplatz |
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