Ausstellungen unter einem aktuellen gemeinsamen Motto. Dieses Jahr beschäftigten sich 320 Künstler und rund 50 Kunst- und Kultur-institutionen mit „Breaking Point. Searching for Change“. Sie reflektieren damit die momentanen ökologischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen und zeigen die Wirklichkeitserfahrung einer Umbruchsituation durch den Blickwinkel der Fotografie. Mit klassischen Computerbefehlen haben die Kuratoren der verschiedenen Häuser die Austellungsprojekte belegt. „Wir hoffen mit dieser symbolischen, ironischen Matrix die Wirklichkeitserfahrung noch greifbarer zu machen,“ sagt der künstlerische Leiter Krzysztof Candrowicz. Er sei gespannt, ob es ihnen wirklich gelänge mit der Fotografie einen Wandel in Gang zu setzen. Die Deichtorhallen klicken sich mit ENTER- on a breaking point and necessity to change und SPACE- on urbanism, alienation, anonymity, street life in die Ausstellung ein. Das Beitragsfoto gehört dazu, in der Kategorie URBAN SPACE zeigt es zwei Menschen am Rande eines Abgrundes mitten in der Stadt von Ahn Jun. Die Künstlerin findet, dass wir alle irgendwo zwischen Tod und Geburt, normal und unnormal, privat und öffentlich, Ideal und Wirklichkeit leben.
Die Fotos erzählen unglaubliche Geschichten und regen zum Nachdenken an, wie das Foto zu
STREET LIFE von William Klein (*1928, NEW YORK), der mit seinen Fotos das Unglaubliche sichtbar machen wollte I was very consciously trying to do the opposite of what Cartier-Bresson was doing. He did pictures
without intervening. He was like the invisible camera. I wanted to be visible … Vor den Deichtorhallen befindet sich ein Teil der Ausstellung HOME – on belonging, safety, migration and nomadism, die im öffentlichen Raum über die ganze Stadt verteilt ist, siehe Link Deichtorhallen. In Containern und Zelten haben Künstler sich darin ihrem speziellen Breaking point gewidmet, wie hier den Folgen von Spritzmitteln von Bayer und Monsanto. So sind erstaunliche Aufnahmen zu sehen die mit einer Wärmebildkamera gemacht wurden, also nicht offensichtlich sondern heimlich.
Die Kunsthalle zeigt umfassende Videos, Fotos und sogar Plastiken zu CONTROL – on politics, money and power, die das Nebeneinander und die vielfältigen Wirkungsweisen von Macht durch Kontrolle spiegeln und erfragen. Die rund 80 Werke, darunter zahlreiche internationale Leihgaben, zeigen künstlerische Strategien, die der Überwachung Widerstand leisten und die Mechanismen sozialer Kontrolle hinterfragen. So sind erstaunliche Aufnahmen zu sehen die mit einer Wärmebildkamera gemacht wurden, also nicht offensichtlich sondern heimlich. Presidency 1, von Thomas Demand, stellt die Frage nach der Realität die üblicherweise in Fotos wahr genommen wird. Zu sehen ist das Oval Office des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Das ist so nicht im Original entstanden.Es gehört zu einem Zyklus von 5 Bildern, die Demand im Auftrag der New York Times anlässlich der Präsidentschaftswahl 2008 fotografiert hat. Er hat dazu die komplette Szenerie aus Pappe und Papier täuschend echt nachgebildet. Demands Presidency dokumentiert nicht nur die Inszenierung von Macht, sondern demonstriert zugleich, dass wir uns durch das Abbilden mit Täuschung zufrieden geben- ein Fake. Das Museum für Völkerkunde zeigt ESCAPE – environmental changes and ecological emergency. So zeigt das Foto von Constanze Flamme aus der Serie „The canary in the coal mine- an incomplete Atlas of landscape.“ Ein Video begleitet zwei Fotografen die den Beso, einen spanischen Fluss entlangwandern und die Veränderung dokumentieren. Und so geht es weiter das Museum für Kunst und Gewerbe zeigt DELETE – on selection and censorship in photojournalism; das Altonaer Museum begibt sich in einen geschichtlichen Breaking point und zeigt den Wandel zu Zeiten der Weimarer Republik in RETURN- on roots, heritage and learning from the past – Breaking Point 1918.
Interessant ist jede Ausstellung für sich. Es gibt dazu auch Führungen die sich lohnen damit man sich in der Fülle der Kunst nicht verliert, die richtigen Schlüsse zieht und versteht.
Die Triennale findet dieses Jahr von Juni bis September statt.
Tags: Breaking Point. Searching for Change. Triennale der Photographie 2018