Als der Kameramann John Chester und seine Freundin Molly einen Hund retten und bei sich aufnehmen, wird das Appartement in Los Angeles schnell zu klein. Es war ihnen eh schon zu eng. Als Vierbeiner „Todd“ sich dann auch noch mit durchgehendem bellen beschwert und man das Mietverhältnis der Chesters kündigt, kommt den beiden eine Idee. Sie heiraten und beschließen ihren Traum wahrzumachen und eine Farm zu führen, die auf natürliche Landwirtschaft setzt. Sie finden 2011 ein geeignetes Stück Land in der Umgebung, einen Investor und Alan York, der sie berät. Die Dokumentation begleitet sie sieben Jahre, in denen man miterlebt, wie aus einem brachliegenden Stück Land, mit totem Boden, ein kleines Paradies wird.
Ohne Angst und voller Begeisterung stürzen sich die Stadtmenschen in ihr Abenteuer mit der Natur. Alles was zu einer richtigen Farm gehört wird nach und nach angeschafft: Schafe, Hühner, Enten, Kühe, Hütehunde und die trächtige Sau „Emma“. Die Tiere sollen den Boden düngen, damit wieder Leben einkehrt. Molly, John und Alan wollen mit der Natur Leben und nicht gegen sie. 75 verschieden Fruchtsorten pflanzen sie und nennen das Land „den Fruchtkorb“. Alan und die Chesters versuchen den durch Gifte ausgelaugten Boden zu reparieren und das natürliche Ökosystem wieder herzustellen. Doch mit der Vielfalt wachsen auch die Plagen. Die Schnecken fallen genüsslich über das Obst her, auch die Stare finden Kirschen und Pfirsiche köstlich. Immer wieder müssen sich John und Mary den neuen Herausforderungen stellen. Die Schnecken sind eine Delikatesse für die Enten. Die Enten werden nur von den Kojoten bedroht und das Schwein Emma bekommt zwar lässig 16 Ferkel, aber irgendwann auch eine Mastitis und hohes Fieber. Der Hahn Mr. Greasy leistet ihr Gesellschaft und sie wird wieder gesund.
Es macht Spaß den Chesters und ihren Freunden beim Wachsen zuzuschauen und es ist toll die Natur über all die Jahre zu beobachten, wie immer mehr Leben einkehrt und viele ungewöhnliche Bewohner anfangen sich auf der Farm einzunisten und wohl zu fühlen, auch Wildtiere, sogar Puas und Eulen. Geschickt gefilmt und beobachtet erklärt der Film den wunderbaren starken Kreislauf des Lebens, in dem sich so manches Problem natürlich lösen lässt, wenn man nur genau genug darüber nachdenkt, was zu tun ist. Das Ökosystem greift nach und nach wieder ein und auch der Boden ist gesundet und hält wie ein Netz zusammen.
Als nach einer Dürre sturmflutartiger Regen einsetzt, wurde bei den Nachbarfarmen, die allesamt auf Monokulturen setzen, die Muttererde weggespült. Sie war nicht in der Lage all das Wasser zu binden und zum Grundwasser durchsickern zu lassen. Dieses Problem hatten die Chesters nicht, weil ihre vor Diversifikation nur so strotzende Farm das Wasser ableiten konnte.
Nur das Schicksal kann niemand beeinflussen. Das zeigt der Anfang des Films, der mit dem Ende der Dreharbeiten beginnt, als Kalifornien von flächendeckenden Bränden heimgesucht wird und auch die Farm der Chesters in Gefahr gerät. Am Ende schlägt die Doku einen Bogen und zeigt wie sich das Feuer-Problem auflöst indem der Wind sich dreht – puh!
APRICOT LANE FARMS: So lautet der Name der Farm, die das Ehepaar Molly und John Chester im Jahr 2011 gegründet haben. Sie verließen Los Angeles, um sich ihren Traum von einer Farm, auf der sie im größtmöglichen Einklang mit der Natur leben und arbeiten können, zu erfüllen. Rund 65 Kilometer nördlich von L.A. bebauen sie seitdem 80 Hektar Land in den kalifornischen Hügeln die brach lagen. Ihr Ziel war ein ausgeglichenes Ökosystem zu erschaffen, das nicht nur wohlschmeckende Lebensmittel hervorbringt, sondern auch Raum bietet für eine große Artenvielfalt und ein hohes Maß an Respekt gegenüber Mensch, Tier und Boden.
Auf APRICOT LANE FARMS gibt es Schweine, Schafe, Ziegen, Hühner, Enten, Perlhühner, Pferde, Hochlandrinder und eine Milchkuh, eine biodynamische Avocado- und Zitronenplantage, einen Gemüsegarten, Weideland sowie über 75 verschiedene Steinobstsorten.
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