Seit Jahren protestieren Umweltschützer, Ökolandwirte und Verbraucher zeitgleich mit der grünen Woche in Berlin gegen die Massentierhaltung.
Nicht nur dass die Tiere z.T. qualvoll auf „Masse getrimmt“ werden, bei Schweinen im Hinblick auf Ferkelproduktion, Gewichtszunahme und dgl. mehr, wir brauchen das gar nicht. Von den etwa 60 Mio. Tonnen Schweinefleisch, die in D produziert werden, landen ca. 20 Millionen Tonnen im Müll. Wir haben in Deutschland nicht nur einen Milchmarkt von 120 %, wir produzieren auch weit über unseren Schweinefleisch-Bedarf hinaus, gegen die Natur, zu Lasten unserer Gesundheit…
PM ZDF: Deutschland 2016
Massentierhaltung: 27 Millionen Schweine stehen allein in deutschen Ställen. Und wieder demonstrieren zehntausende Tierschützer zu Beginn der „Grünen Woche“ für ein besseres Schweineleben.
Die meisten Mastställe sind in Familienbesitz. Doch mit 1000 Tieren und mehr sind sie längst zu Großbetrieben geworden. Eine Studie des Bundeslandwirtschaftsministeriums hält eine derartige Tierhaltung nicht für zukunftsfähig.
Als Hauptgrund wird die fehlende gesellschaftliche Akzeptanz der gängigen Haltungsformen genannt.
Schweine artgerecht halten – geht das überhaupt? „planet e.“ hat in die deutschen Schweineställe hineingeschaut. Wie sieht der Alltag für die Schweine in konventionellen Mastanlagen aus, wie funktioniert Schweinezucht auf biologischen Höfen? Die konventionellen Mäster stehen in Sachen Tierwohl unter massiven Druck. Bei den aktuellen Billigstpreisen für Schweinefleisch lässt sich das Geld nur über die Menge verdienen. Mehr Geld ausgeben an der Fleischtheke wollen die Verbraucher nicht, lehnen aber gleichzeitig tierquälerische Haltungsformen ab. Die Mäster versuchen, Abhilfe zu schaffen. Sie halten weniger Tiere im Stall und räumen ihnen mehr Platz ein. Mit klimpernden Ketten, Beißhölzern oder Raufutter-Tonnen können sich die Schweine spielerisch beschäftigen.
Anders sieht das Schweineleben auf den Biohöfen aus. Hier sind freier Auslauf und Stroheinstreu Pflicht. Doch hier zeigen sich ganz andere Probleme. Es gibt nur noch wenige Schweinerassen, die freilandtauglich sind. Die meisten Verbraucher verlangen ganz mageres Fleisch. Folglich wurde den Schweinen das Fett weggezüchtet. Doch diese Tiere sind anfälliger und können die Strapazen einer „Freiland-Haltung“ nicht überstehen.
Obwohl Bioschweinefleisch einen Marktanteil von weniger als einem Prozent hat, stehen die konventionellen Schweinemäster mit dem Rücken an der Stallwand. Denn das Image der Massentierhaltung könnte kaum schlechter sein.
am kommenden Sonntag im ZDF in der Reihe von planet-e
Beitragsfoto: © ZDF/Carsten Krüger, Schweine im konventionellen Großgruppenstall
Tags: arme Schweine