Die Welt ist paradox, auf der einen Seite fristet unser Federvieh ein trostloses Dasein in Massenlagern, auf der anderen Seite genießen die „Lucky Ones“ unter ihnen ein fettes Luxusleben in modernem Hühnerhausdesign. Auslöser für diesen Trend ist vermutlich der Rurbanism, die Sehnsucht der Metropolmenschen nach der Natur und nach der ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft. Futterte man früher recht unbedenklich das ein oder andere Grillhuhn, Chickenburger und Chickenwings, so fragt man sich heute immer öfter: „Wo kommt der Vogel eigentlich her?“ Bei allem Genuss, ein schlechtes Gewissen möchte keiner gerne haben. Und da im Hühnerhandel so viel geschummelt und betubbt wird, gönnen sich immer mehr Menschen ihre eigenen Eierproduzenten.
Pfiffige Architekten und Designer haben da natürlich sofort den Bedarf nach Individuallösungen für Unterkünfte gewittert und prompt reagiert.
Der niederländische Designer Frederic Roijé entwickelte eine elegante Hühnervilla aus dunklem, Holz auf mehreren Ebenen mit Panoramafenstern, den „Breed Retreat“. In diesem puristischen Ambiente legt das moderne Komfort-Huhn vermutlich viel schmackhaftere Eier.
In Großbritannien wird das Hühnerhausdesign zu einer fast runden Sache. Das britische Huhn kann darin ganz unbesorgt aufrecht herumspazieren ohne sich den aufgestelltem Kamm zu stoßen. Es wohnt im Edel-Ei „Nogg“, siehe Beitragsfoto. Eingefallen ist das dem britischen Designer Matthew Hayward: Handgefertigt aus duftendem Zedernholz, das von Natur aus antibakteriell wirkt. Es ist sogar noch in ein „Cabrio-Hasu“ umwandelbar. Das Glasdach kann aufgedreht werden, um frische Luft ins Hühnerhaus zu lassen.
Die Amerikaner hängen ihren Hühnern Ölgemälde ins traute Heim und in Deutschland bekommt das Huhn ein Haus auf Rädern…
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