Man möchte sie gerne anfassen und streicheln, und genau das ist gar nicht so einfach möglich. Nicht nur weil sie so groß und mächtig sind, Elephanten sind auch keine domestizierten Tiere, die gemütlich wirkenden Dickhäuter sind stolze Wilde. Seit Generationen werden sie zu Tätigkeiten gezwungen die gar nicht zu ihnen gehören. Wie in Zoos Touristen bespaßen und dabei aus Verzweiflung mit dem Kopf hin- und herwackeln, weil sie nicht frei herum laufen können. Elefanten legen in Freiheit auf der Suche nach Nahrung so um die 50 Kilometer Strecke zurück. Oder in Ländern wie Thailand oder Indien Touristen auf Ihrem Rücken durch die Gegend tragen. In einer dieser Elephanten-Schulen für Touristen ist Lek Chailert aufgewachsen, in einem Bergdorf im Norden Thailands. „Ich war etwa 16 Jahre alt und es war als würden die Elephanten zu mir sprechen immer wenn der Hook des Mahouts die noch kleinen Babyelefanten in der Crash Box traf. Ihre Augen waren voller Tränen. Traurig und gebrochen schauten sie mich an als wollten sie sagen „warum ich? Was habe ich getan, dass ihr mir das antut?“. Seitdem habe ich beschlossen den Elefanten zu helfen.“ Lek Chailert bewies Mut, sie widersetzte sich den Traditionen ihrer Familie und wurde verstoßen. Sie wurde beschimpft, bepöbelt und angergriffen. Mehrfach landete die tapfere Frau im Gefängnis aber sie gabe nicht auf. Die zeirliche Thailänderin kämpft seit vielen Jahren für die Elefanten. Inzwischen hat sie eine Elefanten Sanctuary gegründet und gilt international als Ikone des Elefanten-und Tierschutzes. Sie hat tausende von Tieren gerettet und sie hat dem aggressiven Elefanten-Business die Stirn geboten und damit bei einigen einen enormen Bewusstseins-wandel ausgelöst. Für ihre Arbeit hat die „Elefantenflüsterin“ etliche internationale Auszeichnungen erhalten: Das TIME Magazine führt sie etwa in der Liste der „Heroes of Asia“, Hillary Clinton zeichnete sie 2010 als eine von sechs „Women Heroes in Global Conservation“ aus. Auf Einladung von Emmanuel Macron sprach Lek Chailert 2017 vor der UN in New York. Lek Chailerts Engagement hat die amerikanische Filmemacherin Ashley Bell zu einem berührenden Dokumentarfilm inspiriert. Die Kamera begleitet die beiden Frauen quer durch Thailand, um die geschundene Elefantendame Noi Na aus einem Trekkingcamp zu retten. Die Elefantenschutzorganisation Future for Elephantsunterstützt Lek Chailert und die von ihr gegründete Stiftung „Save Elephant Foundation“. „Love & Bananas“ ist ein Film, der Hoffnung macht und eindrucksvoll zeigt, dass jeder Einzelne auf diesem Planeten etwas verändern kann“, sagt Iris Koch, Vorstandsmitglied bei Future for Elephants. „Die 57jährige Thailänderin verkörpere ein neues Bewusstsein im Verhältnis zur Natur und anderen Lebewesen, das etwa vor dem Hintergrund des Artensterbens hoch aktuell ist. Lek Chailert ist eine studierte Expertin für die grauen Riesen. Sie fördert in ihren ökologisch orientierten Projekten auch die Ausbildung von Frauen und Kindern.
Einige Szenen von „Love & Bananas“ dokumentieren die harsche Realität des Elefantentourismus und des schwindenden Lebensraums der Tiere. In ganz Asien gibt es nur noch ca. 45.000 Elefanten, von denen etwa 10.000 unter teils entsetzlichen Bedingungen als Touristenattraktion oder in Tempeln in Gefangenschaft leben. Dass jeder Elefant, der Zirkuskunststücke vorführt oder Touristen spazieren trägt, zuvor die gewalttätige Prozedur des „Phajaan“, der crash Box erlitten hat, blieb der Öffentlichkeit früher verborgen. Mit heimlich gefilmten Aufnahmen brachte Lek Chailert dies ans Licht der Öffentlichkeit und handelte sich Todesdrohungen ein, setzte aber auch eine Lawine der Veränderung in Gang.
Elefanten leben seit 10 Mio. Jahren auf diesem Planeten. Die größten Landlebewesen faszinieren nicht nur durch ihre hohe Intelligenz, sondern auch durch ihr intensives Gefühlsleben. Elefanten pflegen lebenslange Familienbeziehungen und Freundschaften, sie unterstützen sich gegenseitig und trauern intensiv um verstorbene Artgenossen.
Doch ihre Erfolgsgeschichte könnte bald zuende sein: Die Bestände der Grauen Riesen schrumpfen dramatisch. Bereits in wenigen Jahren droht dem größten Landsäugetier die Ausrottung durch menschliche Aktivitäten. „Das wäre schlimm,“ meint Lek, weil die Welt ohne Elefanten einfach weniger bunt ist! Mehr dazu unter diesem Link www.futureforelephants
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