Maracujasaft, Mariacron und Milch, TIGERMILCH eben. Er wird, wie pikant, in der Pause auf dem Klo gemixt und dann zum Unterricht mal eben rein geshakert. Schule ist sonst eher uncool. Mit vierzehn wie die Großen, toben Nini (Flora Li Thiemann) und Jameelah (Emily Kusche) lieber durch Berlin und reißen Kerle auf. Aber alles nur Spaß, noch. Die Beiden 14 Jährigen sind dicke, allerbeste Freundinnen von klein auf und grade dabei die Liebe zu erforschen, oder was sonst noch so geht im Leben.

Nini, die Deutsche, und Jameelah mit dem irakischen Pass und dem brennenden Wunsch Deutsche zu werden. Sie sind unzertrennlich und unbesiegbar, gehen zusammen zur Schule, rebellieren mal mehr und mal weniger und spionieren allem hinterher was irgendwie interessant ist. Jameelah hat allerdings ein Riesenproblem. In den nächsten Wochen soll über den Einbürgerungsantrag von ihr und ihrer Mutter (Narges Rashidi) entschieden werden. Sie verdrängt das, denn erst mal ist Sommer mitten in Berlin. Und in diesem Sommer soll „es“ passieren. Dabei ist in einen anderen Typen verknallt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie üben für den Ernstfall „auf der Kurfürsten“, da, wo die Professionellen stehen. Als sie eines Nachts auf dem Spielplatz der Siedlung einen Liebeszauber veranstalten, werden sie Zeugen eines Mordes. Und plötzlich steht alles still – ihre Pläne, ihre Zukunft, ihr Leben. Das Schlimmste aber ist, sie vergessen völlig sich um den Einbürgerungsantrag zu kümmern…

TIGERMILCH erzählt eine intensive und zutiefst berührende Coming-of-Age-Geschichte mit Grenzüberschreitungen. Das Drehbuch schrieb die Regisseurin Ute Wieland (FRECHE MÄDCHEN 1 + 2, FC VENUS) nach dem gleichnamigen Romandebüt von Stefanie de Velasco. Die Hauptdarstellerinnen Flora Li Thiemann (GLÜCK, NELLYS ABENTEUER) als „Nini“ und Newcomerin Emily Kusche als „Jameelah“ spielen erfrischend und überzeugend. Man kauft ihnen die Rollen ab.

Ab heute im Kino. Tigermilch