Krustenbraten, Erdbeertorte, Aussteller mit allerfeinsten Bioprodukten und natürlich ganz viele Tiere, Menschen und Geschichten!

Gut Wulksfelde

Schon seit 350 Jahren ist auf dem Gut viel in Bewegung. Es gab eine Mühle und eine Glashütte. Es wurden Papiere hergestellt, Kattune bedruckt, Schnaps gebrannt, Bier gebraut und alles mit Alsterschiffen transportiert. Graf von Schweinitz pachtete den Hof bis 1932 und greift damals schon die Ideen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft auf. Danach übernehmen zwei Unternehmer das Gut und formen einen Musterbetrieb daraus. In den 60iger Jahren fällt es der Stadt in die Hände und ein Verwalter bestimmt sein Geschick. Das einst blühende Gut verwahrlost zusehenst, bis es 1989 von den jetzigen Geschäftsführern gepachtet wird. Damals galt Bio noch als „spleenig“, heute kann man nur den Weitblick und das Engagement der beiden Akteure bewundern. Uwe Westebbe und Rolf Winter fahren die „Karre wieder aus dem Dreck“ und schaffen ein wunderbares „Bio-Paradies“: Rolf Winter sorgt mit landwirtschaftlichem Fingerspitzengefühl für die Produktion und Uwe Westebbe händelt geschickt den Vertrieb.

1994 feiern sie den ersten Bauernmarkt. Wulksfelde wächst und gedeiht. Von Anfang an verkaufen sie ihre Produkte im eigenen Hofladen. Ein Bäcker gesellt sich zum Team. 1996 kommen Schweine hinzu, später noch Hühner, Schafe, eine Mutterkuhherde und ein Streichelzoo. Alle Tiere sind Freigänger und wachsen nach Biolandrichtlinien auf, das heißt die Schweine haben alle ihre Schwänze, sie schnüffeln mit ihren Nasen durchs frische Gras oder Heu, und wenn es sie gelüstet können sie durch einen Plastikvorhang nach draußen gehen, in ein kleines Außengehege. Die Menagerie ist bei Ulrike Schreiber in guten Händen: „Wir bekommen die Schweine mit ca. 3 Monaten von unseren Bioland-Partnerbetrieben aus der Umgebung. Ab dann mästen wir sie hier noch einmal drei Monate in kleineren Herden mit 18 Tieren. Mit etwa sechs Monaten begleiten wir sie dann nach und nach zu unserem kleinen Landschlachter. Wir nehmen uns Zeit und so geht alles recht entspannt und so stressfrei wie möglich für die Tiere zu.“

Die Hühner haben sogar noch einen Hahn. Es gibt fantastische Gewächshäuser mit herrlichem Gemüse und es gibt einen wunderbaren Kräutergarten. Alles was auf Gut Wulksfelde produziert wird kann man entweder im Hofladen oder auf den Hamburger Märkten kaufen. Kochmuffel werden in der Gutsküche bestens versorgt.

Matthias Gförer und sein Team sind mit Leidenschaft dabei und lassen sich immer wieder neue Angriffe auf die Figur einfallen: gegrillt, gebraten, gekocht, alles lecker! Begeisterter Vorkoster ist sein Filius. Zur Gutsküche kommt grade noch ein Gutskaffee dazu.

Insgesamt beschäftigt Gut Wulksfelde inzwischen 130 feste Mitarbeiter und etwa 30 Saisonarbeitskräfte. Das Geschäft blüht. Wulksfelde bedient auch online ca. 2000 feste Kunden, kein Wunder, denn Bio boomt.

Rolf Winter

Die beiden Geschäftsführer, Uwe Westebbe und Rolf Winter erfüllt diese Entwicklung mit Stolz; trotzdem wollen sie langfristig aus dem operativen Geschäft aussteigen. Derzeit sehen sie sich nach einem geeigenten Geschäftsführer um, der das Erreichte bewahrt

Uwe Westebbe

und das Neue im Sinne aller Mitarbeiter weiter entwickelt, nachhaltig und mit viel  Eigenständigkeit für alle. Das Gut lebt auch von der Kreativität jedes Einzelnen. Für neue Ideen sind alle offen. Im Moment wird grade weiter über den Ausbau des Erlebnisbauernhofes nachgedacht. Einen Abenteuerspielplatz gibt es schon…

Quellen: Fotos von Uwe Westebbe u. Rolf Winter  ⒸGut Wulksfelde: Douglas Antonio