1500 unterschiedliche Wurstsorten gibt’s bei uns. So viele wie sonst nirgendwo, heisst es. Man unterscheidet grundsätzlich drei Arten: Rohwurst, Kochwurst und Brühwurst.
Eine bekannte Brühwurst ist die Weißwurst. Sie gilt als typisch bayrische Spezialität. Weißwürste werden heute aus Schweinefleisch (früher Kalbfleisch), Schweinerückenspeck, Eisschnee sowie Kochsalz hergestellt und je nach Rezept mit Petersilie, Pfeffer, Zitronenpulver, Macis und Zwiebeln, auch Ingwer und Kardamom gewürzt. Weil das Brät nicht mit Nitritpökelsalz, sondern mit Kochsalz gewürzt wird, bleibt die Wurst grau-weiß.
Zubereitet werden sie, indem man sie 10–15 Minuten in 70 °C heißem, leicht gesalzenem Wasser erwärmt; heißer nicht, sonst besteht die Gefahr, dass sie platzen, an Geschmack verlieren und sich nicht richtig abpellen lassen.
Noch immer heißte es: Weißwürste dürften das Mittagsläuten um 12 Uhr nicht hören. Das stammt aber noch aus der Zeit als es keine vernünftigen Kühlschränke gab. Nach einer anderen Erklärung wurden sie vormittags in den Gaststätten an Handwerker verkauft, die zum Mittagstisch Platz für zahlungskräftigere Kundschaft machen sollten. Heute werden Weißwürste den ganzen Tag über angeboten. (Quelle Wikipedia)
Soweit alles Bio, wenn man drauf achtet die Wurst auch beim Bio-Schlachter zu kaufen; also auf Ökomärkten, bei ausgewiesenen Bio-Schlachtern usw.. Die gängigen verpackten Weißwurst Modelle werden überwiegend mit Schweinefleisch und Därmen aus der Massentierhaltung bestückt. Der dazügehörige süße Senf enthält Eiweiß. Das kommt dann auch meistens aus den Geflügel-Mast-Anlagen, es sei denn, man kauft ihn in den Ökokaufhäusern als ausgewiesenen Bio-Senf.
Weißwürste werden traditionsgemäß mit süßem Senf, Brezn und Weißbier verzehrt, wobei der Darm oft nicht mitgegessen wird. Die Wurscht wird entweder „gezuzelt“, mit den Zähnen aus dem Darm gesaugt – Mannomann, das ist gar nicht so leicht, oder man halbiert sie mit dem Messer und streicht sie dann aus der Pelle. Sie kann aber auch, wie die meisten anderen Würste mit Naturdarm, mitsamt der Haut gegessen werden.
Der Legende nach wurde die Weißwurst im Gasthaus „Zum Ewigen Licht“ am Münchner Marienplatz vom Moser Sepp Ende Februar 1857 eher zufällig erfunden. Dem Witrshauschef gingen die Saitlinge (Schafsdärme) für die Kalbsbratwürstchen aus, während schon die Gäste warteten. Er soll sodann seinen Lehrling losgeschickt haben, um neue zu besorgen. Dieser kam aber mit Schweinedärmen zurück. In der Not füllte Moser sie trotzdem mit der fertigen Masse, briet die Würste jedoch nicht, sondern brühte sie in heißem Wasser, weil er Bedenken hatte, dass die Schweinedärme beim Braten platzen könnten. (Quelle Wikipedia)
Ab Mitte September hat diese Traditionsbrühwurst in München Hochkonjunktur, immer zur Wiesn, also zum Oktoberfest auf der Theresienwiese. In den letzten 200 Jahren (erstmalig 1810) hat es sich zum größten Volksfest der Welt hochgedirndelt. Rund 6 Millionen Menschen lassens dort krachen.
Weißwurstäquator
Weißwurstäquator ist die scherzhafte Bezeichnung für eine gedachte Kulturgrenze zwischen Altbayern und dem übrigen Deutschland. Zur groben Orientierung dient sie Weißwurst.
Im Allgemeinen wird der Weißwurstäquator entlang der Donau gezogen. Gelegentlich wird auch der 49. Breitengrad (nördlich von Ingolstadt) als Weißwurstäquator bezeichnet. Vor allem in der Nähe von München ist es gebräuchlich, den Weißwurstäquator als einen Kreis um München mit einem Radius von 100 km zu definieren. Die Bezeichnung wird auch von den Nord- und Mitteldeutschen zur Abgrenzung von den Süddeutschen benutzt. Dabei verläuft der Weißwurstäquator zumeist entlang des Mains oder in dessen Nähe. Aber sogar bei uns gibt’s die weiße Wurst.
Hamburger Weißwurst
In der Hamburger Franzosenzeit (1806 bis 1814) entwickelte der Leibkoch des Marschall Davout, ausgehend von der aus Schweinefleisch bereiteten „Boudin blanc“, eine Luxusvariante, die hohen Gästen bei ihren Besuchen oder Hamburger Bürgern zum zweiten Frühstück vorgesetzt wurden. Das Besondere an dieser Wurst war nicht nur das hochwertige Kalbfleisch, die feine Würze und die sorgfältige Zubereitung, sondern auch der beigefügte Kaviar, denn in der Elbe wurden seinerzeit massenhaft Störe gefangen. (Quelle: Wiki)
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