das fordert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft heute von der Regierung. Die Landwirte wollen ein klares Signal wenn sie sich der Neuorientierung im Ackerbau zuwenden sollen.
PM: Berlin/Hamm/Anger, den 16.05.2016. „Die Bundeskanzlerin muss im Koalitionsstreit um die Wiederzulassung des Wirkstoffs Glyphosat eine klare Furche pflügen und sich gegen die Wiederzulassung aussprechen. Wir Bäuerinnen und Bauern wollen runter von der gesellschaftlichen Anklagebank, deshalb muss das Vorsorgeprinzip Vorrang vor unkalkulierbaren Risiken haben“, so Gertraud Gafus, Bäuerin aus Anger (Bayern) und Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. in einer Stellungnahme vor der aktuell anstehenden Abstimmung in Brüssel zur Wiederzulassung des umstrittenen Pestizids.
Gafus weiter: „Statt innerhalb der Koalition zu dieser Frage zu taktieren, muss die Bundesregierung die Verlängerung der Zulassung klar ablehnen. Über eine Übergangsfrist können wir reden, damit viele Bäuerinnen und Bauern die Möglichkeiten haben, sich auf die veränderten Gegebenheiten einzustellen. Wird die Verlängerung abgelehnt, ist dies aber ein klares Signal für eine notwendige Neuorientierung in der ackerbaulichen Praxis, in der Grünlandwirtschaft, aber auch in den Hausgärten und in den öffentlichen Anlagen. Nach Auffassung der AbL muss wieder Leitlinie des Handelns sein, dass sämtliche biologische, mechanische und kulturtechnische Möglichkeiten ausgeschöpft werden, bevor Pestizide eingesetzt werden. Ein Agrarsystem, das mit Hilfe von Pestiziden immer billiger produzieren will- mit unkalkulierbaren Risiken für Mensch, Tier und Boden – macht uns Bauern und die Umwelt gemeinsam zu Verlierern. Ackerbau ohne Glyphosateinsatz und nicht-chemische Verfahren des Pflanzenschutzes müssen deshalb verpflichtender Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung, Forschung und Beratung werden, um die Weichen auf einen umwelt- und klimaschonenden Ackerbau zu stellen. Es geht um die Gesundheit von uns Bäuerinnen und Bauern, von unseren Tieren und natürlich von allen Konsumentinnen und Konsumenten. Bei dieser so wichtigen Entscheidung muss die Bundeskanzlerin im Sinne der Menschen und nicht zum Vorteil der Industrie entscheiden. Und glauben Sie Frau Merkel: Wir können das auch ohne Glyphosat“, so Gafus.
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