In Hessen schrumpfen die Dörfer. Immer mehr Bürger sterben weg oder wandern in die großen Städte ab. Wer bleibt, fürchtet den kläglichen Dorf-Tod. „Es wird immer gruftiger,“ klagt die Kinderbuchautorin Marlit Peikert aus Frohnhausen. „Vor zehn Jahren wohnten hier noch über 500 Leute, jetzt sind wir nur noch 357. Und in den umliegenden Gemeinden, Battenberg, Berghofen, Laisa und Dodenau, sieht’s genauso mau aus.“ Peikert, die Bäuerin Martina Radke aus Battenberg und ein paar andere Betroffene setzten sich also vor vier Jahren zusammen und grübelten wie man das Dorfsterben stoppen könnte. Daraus entstand das Battenberger „Holzbildhauer-Symposium“. Ein LEADER-Projekt welches auch von der EU gefördert wird, um den ländlichen Raum besser zu vernetzen. Zusammen mit dem Battenberger Kunstverein kam man im Rahmen dessen auf den kunstbestückten Holzweg. Geschmückt mit namhaften Künstlern aus Deutschland, die aktuell Hand anlegen, entstehen am Wegesrand ganz wunderbare, zum Teil opulente Hingucker. Über Felder und Wiesen, über sanfte Hügel vorbei an kleinen Flüssen, durch Nadel- und Mischwälder führt der Weg vorbei an einem Burgturm von Dorf zu Dorf. Ganz im Sinne auch derer von „Mountbatten“, also Prinz Philipp und seinesgleichen. Der Gatte der Queen stammt aus der Linie derer von Battenberg*. Im ersten Weltkrieg wurde der Einfachheit halber aus Battenberg Mountbatten. Der Weg kreuzt ein Gemäuer der Großherzöge von Hessen, derer von Battenberg, Mountbatten, Windsor – wie romantisch. Ob die Hochadligen ein kleines Stück des „kreativen Holzweges“ mitgehen, weiß man noch nicht. Eingeladen sind sie. Erstaunlich, wie schön die Kunst hier Holz, „von’s“ und Dörfer verbindet…
*Prinz Philipps Mutter war eine geborene von Battenberg
Der Battenberger Holzweg vom 3.9. bis zum 8.9. www.kunstweg-battenberg.de
Skulpturen Thomas Putze, Beitrag „Wilkommensskulptur“
Tags: Battenberg auf dem Holzweg