Vor etwa 30 Jahren besucht der schweizer Galerist und Initiator von Kunst Interventionen, Klaus Littmann, den befreundetetn Künstler, Max Peintner. Dort entdeckt er eine Zeichnung von Peintner, mit dem Titel „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“, die ihn nicht mehr los lässt. The Unending Attraction of Nature, pencil drawing, 1970/71 s.Beitragsfoto. Peintner hat einen Wald in ein Stadion gezeichnet. Die Bäume können die Zuschauer von ihren Rängen bestaunen. Littmann ist begeistert von der Aussagekraft der Zeichnung und will sie unbedingt Realität werden lassen. Über Jahre hält Littmann Ausschau nach einem Stadion, bis sein Blick auf das Wörthersee Station in Klagenfurt trifft. Weitere Recherchen ergaben, das das 2008 für die Fußball EM erbaute Stadion mit 30.000 Plätzen nur wenig belegt war. Hinzu kam die Nähe zur Bienale in Venedig und die Stadt zeigte sich aufgeschlossen von wegen der immensen Werbung.
Littmann stellte das Projekt auf 3 Säulen: Teil 1. Er beschaffte Gelder von großzügigen Spendern aus der Schweiz und andren Kunstbeflissenen. Die Spender übernahmen sogenannte Baumpatenschaften. Ein Baum kostete 5000 Euro. Dafür gab hand-coloured by Klaus Littmann in 2018, Unikate entsprechend der Anzahl der Bäume. Bei der Projektvorstellung im August in Hamburg waren es 299 Bäume 15 bis 16 Meter hoch und 30 bis 40 Jahre alt. Gar nicht mehr so einfach zu finden. Hier tritt das Waldsterben erstmalig zu Tage. Für Teil 2. bemühte der Initiator sich Firmen zu gewinnen die das Projekt mit Sachleistung unterstützen und schließlich zapfte er noch das sogenannte Mäzenatentum an: die Fondatio Bayerle, eine Stiftung zum Schutz des Waldes, das Klagenfurter Tourist Office u.v.a.m.. Er sucht Rat bei Christo, dem gigantischen Installationskünstler, wie er die Umsetzung am geschicktesten bewältigen könnte. Er trommelte weiter und versuchte korrespondierende Projekte an Borad zu ziehen, wie vom MMK in Klagenfurt das Projekt „Touch Wood“, die Architektenkammer, die mit dem Werkstoff Holz probierte, das Theater, welches Tannhäuser zum Besten gab usw.. Leider erfauhr er auch beängstigende Erlebnisse von Drohungen und Anfeindungen, weil der örtliche Fußballklub für die Zeit der Installation umziehen musste. Aber Littmann ist seit jeher von Stadien fasziniert und wollte das Projekt undbedingt so realisieren, das Stadion wie ein Kolosseum und die Bäume als seien es Gladiatoren. „Es war schon eine Herausforderung die Bäume heil und gut quer durch Europa nach Klagenfurt zu bringen, “ erzählt Littmann. Inzwischen ist es geschafft, zusammen mit Enzo Enea, einem Fachmann für Großprojekte dieser Art. Das Projekt ist zu 100% selbst finanziert, ohne Steuergelder.
Bis zum 27. Oktober sind die Bäume im Stadion noch zu bewundern, Tag und Nacht und bei freiem Eintritt. Auch die Vögel können rein, das Stadion ist oben geöffnet. Danach wird der seltene Mischwald 1 zu 1 umgesiedelt auf drei Grundstücke bei Klagenfurt. So haben die Österreicher noch richtig lange etwas davon…
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