Berlin, 25.03.2015
Gutachten zeigt: Industrielle Tierproduktion nicht zukunftsfähig
Schmidt muss Weichen auf Öko-Tierhaltung stellen
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebens- mittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates für Agrar- politik der Bundesregierung zur Tierhaltung, das heute Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt überreicht wurde.
„Was die Bio-Bewegung seit Jahrzehnten einfordert, bekommt die Bundesregierung jetzt von ihrem eigenen wissenschaftlichen Beirat Schwarz auf Weiß: Die industrielle Tierhaltung ist nicht zukunftsfähig. Die Haltungsbedingungen, die Züchtungsziele und die Fütterung, die von einem Markt erzwungen wird, in dem nur der Preis zählt, müssen beendet werden. Die Öko- Tierhaltung, die auf artgerechte Haltung, Freilauf, genügend Platz und ökologisch erzeugtes Futter setzt, wird vom Beirat zu Recht als zukunftsfähiges Modell der Nutztierhaltung empfohlen. Endlich!
Klar ist, dass die hohen Standards der Öko-Tierhaltung nicht ohne weiteres auf die Gesamtheit der Landwirtschaft übertragen werden können. Wenn wir jetzt so weit sind, nicht mehr zu disku- tieren, ob die Tierhaltung umgebaut werden muss, sondern wie das getan werden muss, sind wir einen entscheidenden Schritt weiter.
Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hat es jetzt in der Hand, den Umbau der Landwirtschaft in die Wege zu leiten. Schmidt muss dafür Sorge tragen, dass die Landwirte ihre Tierhaltung besser an die gesellschaftlichen Anforderungen anpassen können und nicht auf den höheren Kosten für die art- und umweltgerechte Tierhaltung sitzen bleiben. Es ist wichtig, dass keine Bauern aus dem Markt gedrängt werden, die durch falsche Markt- und Preissignale oder durch eine fehlgeleitete Förderpolitik und Beratung in diese aussichtslose Situation gebracht wurden. Wir bieten Minister Schmidt beim notwendigen Umbau der Tierhaltung unsere konstruktive Mit- arbeit an.
Produkte von Tieren aus umwelt- und tiergerechter Haltung – Fleisch, Eier und Milch – sind nicht zum Ramschpreis zu haben!“
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