
Die erste zentrale Aufzuchtstation entstand 1969 in Büsum. An den Küsten rundherum behalf man sich mit Notlösungen. Die kleinen Seehunde wurden teils im Garten oder auf dem Kutter aufgepäppelt, bevor Werner „Polli“ Rohwedder 1985 die Seehundstation in Abstimmung mit Gemeinde Friedrichskoog und dem Landesjagdverband gründete. Noch heute sind die beiden Aufzuchtsbecken zu sehen, allerdings sind die „Dauergäste“ dort untergebracht: rechts die „Damen“, links die „Herren“, außerhalb der Paarungszeit sind die Becken miteinander verbunden, die Absperrung ist nur temporär.
Kegelrobben Männchen „Juris“, unschwer zu erkennen an seinem markanten Kegelförmigen Kopf, ist ein Poser. Zu gerne präsentiert er sich vor den Gästen und zeigt sich in voller Größe wo immer die Besucher grade stehen. Sein Kollege, ein Seehund, ist etwas kleiner und ein wenig schüchterner. Zu den Fütterungszeiten kommen sie alle und holen sich die leckeren, mundgerecht zubereiteten Fischhäppchen von den Pflegern der Station.
Sie müssen sich allerdings ran halten, sonst mopsen ihnen die Lachmöwen die besten Happen weg. Die kleinen Heuler liegen in einer Sonderabteilung, in den Becken dahinter. Sie sollen sich nicht so sehr an die Menschen gewöhnen, damit sie völlig problemlos wieder ausgesiedelt werden können. Ein paar Monate werden sie liebevoll

vorne die beiden Becken für die „Dauergäste“ im hinteren Bereich ist die „Kinderstation“ für die kleinen Heuler
gehegt und gepflegt, bis sie genug Kräfte gesammelt haben und dann geht’s ab zurück in die Freiheit – tiergerecht! Die Station ist eine touristische Attraktion für Friedrichskoog, die jährlich 150000 Besucher anzieht. „Wir wollen der Gemeinde nach der Hafeneinziehung eine starke Zukunftsperspektive geben“, meinte Minister Habeck im Februar. Das Land stellt der Station insgesamt 6,5 Millionen Euro bereit für den Aus- und Umbau der Station. Tatsächlich platzt die schon aus allen Nähten. Etwa 200 Tieren helfen die „Seehundjäger“ und ihre Helfer in Friedrichskoog pro Jahr zu einem gelungenen ‚Neu‘-start ins Leben. In einer Ausschreibeung gewann ein Hamburger Architektenbüro den 1. Preis für die Planung. Die inzwischen veraltete Gebäudesubstanz wird dann den heutigen Standards hinsichtlich Energieeffizienz und Barrierefreiheit angepasst. Das ganze Areal rund um die beiden ursprünglichen Becken soll erweitert werden. Wann genau mit dem Umbau begonnen wird steht noch nicht fest. Ein Besuch lohnt sich aber immer. Öffnungszeiten und Fütterungshinweise finden Sie unter diesem Link: Seehundstation Friedrichskoog e.V.
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