
Jaqueline ist der ganze Stolz des algerischen Bauern Fatah. Er hegt sie und pflegt sie und redet mit ihr wie mit einer guten Freundin. Manch ein Dorfbewohner macht sich über ihn schon lustig. Man frotzelt er sei mit Jaqueline verheiratet, aber so ist es natürlich nicht. Fatah hat eine schöne Frau und zwei reizende Töchter. Mit seiner edlen Kuh Jaqueline verbindet er einen Traum. Sie, bzw. die richtige Kuh, zu finden war eine ganz spezielle Herausforderung für den algerischen Regiesseur Mohamed Hamidi, denn er brauchte gleich drei identische Kühe. Schließlich sollten die Tiere ja nicht tatsächlich hin und her reisen wie in dem Film. So kam es, dass er etwa 200 Kühe sichten musste, bevor er die schöne Jaqueline in Marokko fand. Mit ihr wurden die Szenen, die in Algerien spielen gedreht. Zwei identische Double warteten bei Paris, in Fontainbleau, auf den weiteren Dreh. So kam der Film zu drei französischen Rassekuh-Filmstars, sogenannte Tarentaises aus dem hochalpinen Savoyen. Hamidis Wahl überzeugt, die braunen Tiere sind so besonders wie die Geschichte:
Während Bauer Fatah in der Wüste sein Gemüse begießt, träumt er seit langem davon mit seiner edlen Kuh Jacqueline, die Landwirtschaftsmesse in Paris zu besuchen. Dort will er sie präsentieren weil sie doch so schön ist. Als er tatsächlich eine offizielle Einladung aus Frankreich bekommt, ist er nicht zu halten. Mit der Unterstützung der gesamten Dorfgemeinschaft treten Fatah und seine Kuh eine abenteuerliche Reise an: zuerst mit dem Boot übers Mittelmeer nach Marseille und von dort zu Fuß einmal quer durch Frankreich. Im Laufe dieser Odyssee, trifft Fatah ungewöhnliche Menschen, die ihm dabei helfen, seinen Traum wahr werden zu lassen.
Hamidi erzählt gekonnt und mit ganz eigenem französischem Charme eine Geschichte über Menschlichkeit, Freundschaft und die Verwirklichung von Träumen. Ein sehenswertes Roadmovie, das schon lange vor dem großen Medien-Hype zum Schluss der Geschichte mit seiner ruhigen, amüsanten und französischen Art der Epikuriennes überzeugt.
Das Abaton Kino in Hamburg nutzte die Geschichte elegant für einen Gourmetabend im Anschluss und verführte dann mit Hilfe von Catherine André zu deren handgefertigten Ziegenkäse aus der Region, begleitet von einem samtweichen Bordeaux.
Fotos alle Alamoda Film
Tags: Mohamed Hamidi Tarentaise Unterwegs mit Jaqueline