Nur einen Tag für ein Ei zu benennen wirkt fast lächerlich, wenn man bedenkt was die Hühner so leisten für die kostbaren und oft viel zu gering geschätzten Eier. Da müsste eigentlich ein ganzes Jahr herhalten für den Namen. Da aber ausgerechnet die werben, die ein dickes Geschäft auf Kosten der Hühner machen, ist ein Tag schon fast zu viel.
Den zweiten Freitag im Oktober nutzt die Geflügelindustrie alljährlich um den Konsum anzukurbeln. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt weist indes auf vegane Alternativen zum Ei hin, die ohne Tierleid hergestellt werden und zudem gesünder sein können. Die deutsche Bevölkerung verzehrt im Jahr durchschnittlich 217 Eier pro Kopf. Angesichts einiger Studienergebnisse ist dieser Konsum jedoch als problematisch zu bewerten: Bereits geringer Eikonsum könne demnach das Risiko für Krebs, Gefäßerkrankungen und Diabetes erhöhen. Dies führt zusammen mit ethischen Überlegungen dazu, dass Verbraucher vegane Produkte verstärkt nachfragen.
Verschiedene Alternativen zum Hühnerei sind bereits auf dem Markt, neue Produkte wie veganes Rührei werden kostenintensiv erforscht. In Deutschland stehen für Endverbraucher und Lebensmittelproduzenten fertige Alternativprodukte bereit, welche die gleichen Koch- und Backeigenschaften aufweisen wie Eier. Firmen wie Orgran werben mit der Herstellung von Schaummasse und Baiser, während MyEy die drei Varianten Vollei, Eigelb und Eiweiß in rein pflanzlicher Ausführung vertreibt. Daneben bieten sich aber auch alltägliche Lebensmittel als Ei-Ersatz an: In Backwaren etwa können Apfelmus, Bananen oder Leinsamen aufgrund ihrer bindenden Eigenschaften anstelle von Eiern verwendet werden.
Na ja, ob das wirklich ein Ersatz ist, muss man ausprobieren. In jedem Fall halte ich es für sinnvoll den Konsum einzuschränken. Außerdem weise ich hier noch einmal darauf hin, wo überall Eier verwendet werden die aus Qualzuchten generiert wurden, in vielen Süßwaren, Teigwaren, Mayonesen, Fertigsaucen usw.. Hühner sind die ärmsten Nutztiere in unserem Land. Aufgrund des hohen Bedarfs und der gradezu unsinnigen Nachfrage nach überwiegend „Hühnerbrust“, werden die Tieren in Qualzuchten überdimensional schnell hochgezüchtet – wir können das ändern! Indem wir einfach etwas weniger und mit Verstand Huhn essen.
Die erwähnten Studien finden Sie auf:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21076725/ (Eikonsum und Gefäßerkrankungen)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22952174/, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20042525 (Eikonsum und Krebs)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22390963/, http://ajcn.nutrition.org/content/98/1/146.abstract (Eikonsum und Diabetes)
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich seit dem Jahr 2000 gegen die industrialisierte Massentierhaltung ein.
Quelle: PM der Albert-Schweitzer Stiftung
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