„Lidl lässt Schweine leiden“, sagt Greenpeace und protestiert bundesweit gegen das Billig-Schweinefleisch des Discounters! Die internationale Umweltschutzorganisation plädiert eindringlich für eine bessere Tierhaltung in der industriellen Fleischproduktion. Vor knapp einer Woche prangerte Greenpeace die konventionelle Schweinehaltung mit einem tierärztlichen Gutachten als rechtswiedrig an, mehr dazu unter diesem Link: Rechtsgutachten gegen konventionelle Schweinehaltung.
Das Gutachten moniert die Tierschutzverordnung als fehlerhaft. Sie müsse komplett novelliert werden und so einen artgerechteren Rahmen für die konventionelle Tierhaltung schaffen.
Diese „Sau“ jagt die Organisation am 13.5. erneut durchs Dorf, mit einem bundesweiten Protest vor Lidl Supermärkten in München, Frankfurt a.M., Köln, Berlin usw., den Link zu der Liste finden Sie hier: Liste der Lidl Läden mit Protest. Hunderte Greenpeace-Ehrenamtliche werden vor Lidl- Filialen über die wahren Zustände in den riesigen Mastanlagen für Billigfleisch informieren.
Mit einem Rechtsgutachten hat Greenpeace kürzlich belegt, dass die konventionelle Schweinehaltung gegen das Tierschutzgesetz und die Verfassung verstößt. Auch die vom Einzelhandel unterstützte „Initiative Tierwohl“, mit dessen Logo Lidl seine Fleischprodukte bewirbt, entspricht nicht dem Tierschutzgesetz. „Lidl muss den Verkauf von Fleisch aus rechtswidriger und tierquälerischer Haltung stoppen“, sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Jetzt kann der Discounter zum Vorreiter für bessere Tierhaltung werden, oder er lässt Schweine weiterhin für sein Billigfleisch leiden. Lidl hat die Wahl.“ Greenpeace hofft mit der Aktion den großen Discounter zu mehr Tierwohl bewegen zu können. Bei Aldi sei die Situation genauso, sagt Huxdorff, aber Lidl wäre schon aktiver, insofern hoffe man, dass der Protest eher auf fruchtbaren Boden falle.
Greenpeace liegt aktuelles Bild- und Videomaterial aus Schweineställen vor, die unter anderem auch für Tönnies produzieren, einen der größten deutschen Schlachtbetriebe. Tönnies wiederum beliefert auch Lidl für dessen Eigenmarke Landjunker.
Lidl missachtet eigene Standards für Tierhaltung
In einem öffentlichen Positionspapier erklärt Lidl, auf bessere Haltungsbedingungen zu achten. Die Tiere brauchen frisches Wasser und gesundes Futter. Sie sollten keine Schmerzen erleiden müssen und stress- und angstfrei leben können. Die Realität sieht oft anders aus: Die Schweine leben oft in extremer Enge, auf nacktem Spaltenboden, im eigenen Kot. Ihnen werden die Ringelschwänze betäubungslos gekürzt. Es gibt kaum Tageslicht, keine frische Luft und keine Möglichkeiten zu wühlen und zu spielen. Das zieht weitere Misstände nach sich, wie Krankheiten, Verletzungen und Verhaltensstörungen.
Lidl lockt Kunden mit billigen Fleischprodukten in seine Filialen. Der niedrige Preis hat massive Auswirkungen auf die Produktionsstandards, da die Bauern dann weniger Geld für die Mast der Tiere zur Verfügung haben. Um öffentlichen Angriffen entgegenzuwirken, finanziert der Einzelhandel inzwischen zwar die Brancheninitiative „Initiative Tierwohl“ für einen Teil der Produktion. Doch das Geld, das er dafür zahlt, und die zu schwachen Kriterien reichen nicht aus, um die Bedingungen für die Tiere durchgreifend zu verändern. Verbraucher können auch weiterhin nicht erkennen, aus welcher Tierhaltung die Produkte stammen.
Es mangelt an Transparenz und häufig auch an der klaren Linie.
alle Fotos und die Grafik sind von Greenpeace. Morgen wird es aktuell ergänzt.
Tags: Greenpeace fordert Lidl auf: Behandelt die Schweine nicht so billig! PGreenpeacerotest vor Lidl in 50 Großstädten