Zwei faszinierende Stars, zwei Geschichten die sich ähneln…
Chet Baker, der James Dean des Jazz, der Prince of cool. Er war eigentlich gar nicht cool und irgendwie doch. Wenn er seine Trompete ansetzte, dann wurde es still im Raum, so schön ließ er sie zu seinem Publikum sprechen. Chet Baker, der Zeit seines Lebens einen Heidenrespekt hatte vor Miles Davis und Dizzy Gillespie, zwei Jazzgrößen aus dem „Birdland“ in New York. Er, der weiße Senkrechtstarter von der Westküste, der es in den 50iger Jahren mit Songs wie: „Over the Rainbow“, „Summertime“ oder „I’ve never been in Love before“ auf die ersten Plätze der Billboard Charts schafft und es den Schwarzen Jazz-Legenden so ganz schön zeigt. „The little white Bird from the Westcoast“, sagte er immer, „he’ll come and get you…“
Mit dem Ruhm kommt das Heroin. Es lässt ihn nicht mehr los. Ethan Hawke hat für den Film Trompete spielen gelernt. Man hört nicht ein Original gespieltes Lied von Baker. Der kanadische Regiesseur Robert Budreau wollte es absichtlich so: „Es geht ja nicht, das Chet voll auf Droge ist und dann perfekt Trompete spielt von seinen exzellenten Aufnahmen.“ Im Film holt Kollegin Jane (Carmen Ejogo) Chet noch einmal zurück ins Leben…
Der Dokumentarfilm über Whitney Houston schaut akribisch hinter die Kulissen und versucht die Zusammenhänge herzustellen die ihren Absturz erklären. Whitney lernt im Gospel Chor ihrer Mutter ihre Stimme richtig zu benutzen. Grade 16 fängt sie an öffentlich zu singen und wird mit ihrem Talent, ihrem guten Aussehen und ihrer aussergewöhnlichen Stimme schnell zum Kassenschlager. Hier ist es umgekehrt, sie singt sich in einer Domäne der Weißen, im Pop-Genre, als Schwarze nach oben und kann dabei nie ganz sie selbst sein. Der Ärger mit ihrem Mann Bobby Brown, die Nähe zu ihrer besten Freundin und die Vorurteile der Gesellschaft führen schließlich zu Misstrauen, zu einer traurigen Einsamkeit hinter den Kulissen. Das fröhliche, unbeschwerte junge Mädchen mit der tollen Stimme und dem mitreissenden Lachen wird immer trauriger, je mehr sie sich den Anforderungen der Musikindustrie beugt. Dabei will sie eigentlich nur singen. Irgendwie kam eins zum anderen und dann auch bei ihr die Betäubung mit Drogen. „Can I be me“ erzählt die Geschichte einer der größten Pop-Sängerinnen aller Zeiten, die schließlich auch als Opfer einer unbarmherzigen Branche und einer bigotten Gesellschaft scheitert. am Rassismus, an Vorurteilen… ähnlich wie Chet Baker. Beide Filme starten am 8.6.2017. Beide Dokumentationen sind sehenswert und musikalisch eine lohnende Reise…
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