Lebensmitteltechniker Sebastian Lege blickt hinter die Kulissen der raffinierten Lebensmittelindustrie. Er findet heraus warum z.B. Chips süchtig machen, was Ratten an 35 % Fett und 55 % Kohlehydraten so unwiderstehlich finden und wie schon gekonnte ‚Tüftler‘ wie Justus von Liebig und Julius Maggi mit ihren Mixturen ganz ohne Fleisch Fleischgeschmack erzeugten. Heute nutzt die Massenindustrie die „Würze“ zum aufpeppen ihrer Massenfleischprodukte. Huhn im normalen Grill oder mit dem Bunsen-brenner bearbeitet, was sagt die Zunge?

Egal ob vermeintliche Frischware oder haltbare Produkte, Einzelzutaten oder vollständig in der Fabrik hergestellte Mahlzeiten – fast niemand kommt heute mehr um Industrie-Erzeugnisse herum. Die Ansprüche ans Supermarkt-Sortiment sind hoch: Lebensmittel sollen jederzeit verfügbar, leicht zu verarbeiten und möglichst billig, aber trotzdem lecker, gesund und unverfälscht sein. Die Industrie hat sich längst auf die Käuferwünsche eingestellt, denn die Konkurrenz auf dem Lebensmittelmarkt ist groß. Vom Tiefkühlgemüse und Instant-Kartoffelbrei bis zum glutenfreien Müsliriegel und der veganen Bratwurst – 170 000 industriell gefertigte Produkte sind im Angebot. Wer als Anbieter überleben will, muss jeden Cent umdrehen und darf nichts unversucht lassen – alles für einen möglichst hohen Anteil an den 250 Milliarden Euro, die jährlich mit Industrie-Lebensmitteln umgesetzt werden.

Kann man wirklich Fleischprodukte billig, Cremes extra fluffig oder Säfte besonders aromatisch machen, ohne dass es auffällt? Zum Einsatz kommen Maschinen wie Extruder und Dehydratoren, Hilfsmittel wie Lachgas, Stickstoff oder Wasserstoff und Zutaten wie verkapseltes Salz, Zuckerkulör, Aromen und Extrakte. Ja man kann. Lege zaubert auch selbst, Hühner-Pralines, köstliche kleine Zungenschmeichler, ähnlich den sehr beliebten Chicken Nuggets und genauso gut gefaked.

Das ZDF zeigt am Dienstag den 2.2.2016 um 20.15 Uhr, „Die Tricks der Lebensmittelindustrie“

Interessant, doch die richtige Frage am Ende sollte heißen: Was kosten uns die Billig-Lebensmittel wirklich? Was zahlen wir wirklich an Subventionen, Reparaturen der Umwelt, Verschmutzung der Meere, Klimaerwärmung…