documenta 14
Die wohl wichtigste Kunstshow weltweit, die documenta findet dieses Mal nicht nur in Kassel statt, sondern erstmalig auch außerhalb, sogar außerhalb Deutschlands, in Athen. Das Ganze bekommt etwas „vatikanisches“ mit der fumata bianca, so nennen die Italiener den weißen Rauch nach der Wahl des Papstes. Von der Eröffnung, am 8. April 2017, wird über die gesamte Dauer der Ausstellung an 163 Tagen täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr weißer Rauch von einem Turm in Kassel aufsteigen; nach einer Idee des Künstlers Daniel Knorr mit dem Titel „Expiration Movement“.
Die documenta präsentiert von je her zeitgenössische Kunst. Sie findet inzwischen alle fünf Jahre in Kassel statt, ursprünglich alle vier Jahre. Die erste documenta geht auf die Initiative von Arnold Bode zurück. Der Kasseler Kunstprofessor und Designer wollte so der sogenannten „entarteten Kunst“ damit endlich zu Ansehen verhelfen. Anlässlich der Bundesgartenschau 1955 gelang es ihm, mehr als 130.000 Besucher anzuziehen. Im Rahmen der folgenden Jahre verlagerte sich der Schwerpunkt zur Kunst der aktuellen Zeit. Anfangs war die Schau auf Europa beschränkt, doch bald umfasste sie auch Werke von Künstlern aus Amerika, Afrika und Asien.
Die documenta wird auch als Museum der 100 Tage bezeichnet, wegen seiner Ausstellungsdauer. Der Name „Documenta“ kommt von documentum die Worte docere ‚lehren‘ und mens ‚Geist‘ in sich tragen. Der Name der Ausstellung wird von den Machern bis heute in der Regel klein geschrieben. Oft wird „documenta“ auch abgekürzt als „d“, gefolgt von der jeweiligen Zahl, (beispielsweise „d 12“) bezeichnet. Die „documenta“ hat sich über die Jahre zu einem Synonym für „zeitgenössische Kunst“ entwickelt.
Entscheidend für den präsentierten Querschnitt durch die aktuelle Kunst ist der Blickwinkel des jeweiligen Kurators, der im Kontext der documenta künstlerischer Leiter genannt wird. Ihre Geschichte ist voller Gegensätze und Brüche, in der sich unterschiedliche künstlerische und kuratorische Haltungen, Philosophien und Theorien ebenso widerspiegeln wie politische und gesellschaftliche Zeitströmungen. Als weltweit einzige Institution von vergleichbarer Bedeutung gilt noch die Biennale von Venedig.
Programm zur Eröffnung der documenta 14
Die Ausstellung der documenta 14 in Athen zeigt in mehr als 40 verschiedenen öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos, Universitätsstandorten und Bibliotheken über 160 internationale Künstler_innen und deren für die documenta 14 konzipierte Arbeiten.
Die Documenta in Kassel beginnt am 10. Juni und läuft bis zum 17. September 2017 .
Beitragsfoto: Aboubakar Fofana, Ka touba Farafina yé (Afrika-Segen), 2017, 54 Lämmer, der afrikanische Kontinent, Indigo, Weideland, Menschen, Landwirtschaftliche Universität Athen, documenta 14, Foto: Stathis Mamalakis/ d14_Aboubakar_Fofana_Ka_Touba_Farafina_ye_Agricultural_University_Athens_©_Stathis_Mamalakis.jpg
Tags: documenta Athen