
Immer Donnerstags haben die Genter alles auf dem Teller, ausser Fleisch – und das per Gesetz! Seit Mai 2009 servieren die öffentlichen Kantinen und Schulmensen keine toten Tiere auf dem Teller. Auch Krippen, Kindergärten und Grundschulen schlossen sich dem Projekt an. Seit September gibt es an allen 35 Schulkantinen in Gent nur vegetarische Gerichte und die Kinder dürfen auch kein Fleisch von zuhause mit nehmen.
Weniger Fleischkonsum für Gesundheit, Ressourcen- und Klimaschutz
Gemüse ist gesund, es schmeckt gut und es macht nicht dick. Das lernen die Kinder in Gent dadurch. Außerdem ist, so sagt die UNO, die Tierhaltung für mindestens ein Fünftel der Treibhausgase verantwortlich. Weniger Fleischkonsum bedeutet also auch Umweltschutz. Nach Angaben der UNO sind die weltweiten Tierherden für mindestens ein Fünftel der Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Durchschnittlich 1094 Tiere verzehrt ein Deutscher im Laufe seines Lebens, also in gut 80 Jahren (Quelle Fleischatlas 2014). Ein durchschnittlicher Belgier verspeist in seinem Leben rund 1800 Tiere. Schon mit einem fleischfreien Tag pro Woche könnten 250 Tiere weiter leben. So steht es in der Informations-broschüre, die die Schulen von der Stadt Gent erhalten.
Die Idee
Tobias Leenaert arbeitet für EVA, die belgische Vegetarierorganisation, die die Idee zum veggie- Donnerstag hatte. Hoher Fleischkonsum ist immer noch gesellschaftsfähig, es wird nicht sozial geächtet. Doch auch das werde sich ändern, sagte Leenaert bereits vor fünf Jahren. „Wichtig sei, dass überhaupt über die Folgen von Fleischkonsum nachgedacht würde,“ meint er.
In Belgien sind schon zwei weitere Städte dem Beispiel gefolgt und Popstar Paul McCartney macht bei öffentlichen Veranstaltungen Werbung für die Genter Initiative.
Quellen: DW, Fleischverbot in Gent/ Autorin: Nina Haase, Redaktion: Manfred Götzke, und das Arte Journal
Tags: Donnerstags kein Fleisch; Gent einen Tag ohne Fleisch