Hannah, die hübsche, lächelnde Dänin, die schon als Kind immer alles gerne wissen will. Kurz nach dem Krieg wird sie, als Jüngste von vier Geschwistern in eine dänische Akademiker-Familie geboren. „Ich weiß noch, dass ich immer alles hinterfragt habe“ sagte Hannah einmal, „Ich habe mich generell darüber gewundert, wie alles zusammenhängt. Das Christentum konnte mir da nicht wirklich Auskunft geben.“ So macht sie sich auf die Suche. Sie studiert Dänisch und Französisch an der Universität von Kopenhagen, liest vermutlich, wie so viele damals, Hermann Hesses Siddharta und jazzt sich durch Copenhagens Studentenkneipen. Inmitten von Haschisch, Hippies und Flower Power sucht Hannah ihren Weg und findet erstmal genau den richtigen Begleiter, den charismathischen Ole Nydahl.
Alles beginnt in den 60er-Jahren mit ihrer großen Liebe:
Hannah und Ole Nydahl fühlen sich eng verbunden in ihrer Sehnsucht nach geistiger Freiheit, in ihrer Suche nach etwas ‚Besserem‘. 1968 folgen sie frisch verheiratet dem Hippie Trail von Kopenhagen nach Kathmandu. Nepals Hauptstadt zieht in dieser Zeit magisch Rucksacktouristen aus ganz Europa an, die auf der Suche nach spiritueller Erfahrung oder zumindest nach dem Rausch von Drogen und freier Liebe sind. Aber für Hannah und Ole wird diese Reise wesentlich mehr als ein Hippie-Abenteuer.
Sie begegnen dort jenem Mann, der ihr Leben für immer verändern sollte, dem 16. Karmapa, dem geistigen Oberhaupt der Karma-Kagyü-Linie des tibetischen Buddhismus, dem ‚König der Yogis‘. Hannah und Ole werden zu seinen Schülern. Sie lernen wie man in der eigenen Mitte zur Ruhe kommt, wie man über Meditation den Geist erweitert und unglaublich offen wird. Sie lernen wie es ist mit sich im Einklang zu sein und damit zur Freiheit zu kommen.
In den zwölf Jahren, von dem Zeitpunkt an dem sie Karmapa trafen bis zu seinem Tod im Jahre 1981, hielten Hannah und Ole eine sehr nahe Verbindung zu ihm. Als er nach Europa reiste fungierte Hannah als Reiseführerin und Dolmetscherin. Sie führte Tibetische Lamas durch Europa und später auch durch Ostasien. Dabei übersetzte sie alles und erklärte den Lamas die westliche Welt. Die Tibeter hatten schließlich für Generationen in der damals noch abgeschiedenen Himalaya-Region gelebt, ohne jegliche Verbindungen zum Westen. Hannah begann auch, für hohe Tibetische Lamas zu übersetzen, unter ihnen Shamar Rinpoche, Situ Rinpoche, Gyaltsab Rinpoche, Kalu Rinpoche, Tenga Rinpoche, Ayang Tulku und viele andere.
Hannah und Oles Arbeit beschränkte sich nicht auf Westeuropa. Karmapa trug ihnen auf, auch von Polen bis Vladivostok Zentren zu gründen. Zur Zeit des Kalten Krieges keine einfache Aufgabe. So bereisten sie die Welt und gaben Belehrungen, wo immer sich hierzu die Gelegenheit bot. Ihre Lehre war in einer einzigartigen Art durch mo- derne, westliche Erfahrungen geprägt. Ihnen ist es daher zu verdanken, dass die authentische Übertragung des Tibetischen Buddhismus in die verschiedensten Gesellschaftsschichten gelang.
Hannah ist die Geschichte einer charismatischen, lächelnden Frau, die den Buddhismus nach Europa brachte. Sie lebte bescheiden, aber durch ihre Liebe und ihr Mitgefühl war sie sehr reich…
Der Film kommt am 18. Januar in die Kinos
Tags: Hannah – Ein buddhistischer Weg zur Freiheit