Wir futtern einfach zu viel Fleisch. Nach dem Krieg ist die Produktion rasant gestiegen, bis zur unsäglichen Massenproduktion. Die Tiere sind zu Fleischlieferanten degradiert. Die Erde blutet aus, die Ressourcen werden knapper und eins ist dabei völlig klar: so kann es nicht weiter gehen! Aber ist In-Vitro Fleisch die Antwort?
Wissenschaftler basteln mit Unterstützung von Internet-Milliardären an neuen Lösungen. Ob Bill Gates oder der deutsche Silicon-Valley-Finanzinvestor Peter Thiel, der schon PayPal und Facebook finanziell unter die Arme griff, beide wollen sicher nicht nur die Welt retten, sondern wittern auch ein zukunftsträchtiges Geschäft. Google-Gründer Sergej Brin ist schon voll involviert in den Fleisch-Revolutions-Markt. Er widmet sich konkret dem Hamburger aus der Petrischale, dem allerersten Kunstfleisch-Burger der letztes Jahr in Maastricht entstand.
„Die Zukunft passiert um uns herum, im Hier und Jetzt“, das sagt auch Food-Trendforscherin Hanni Rützler. „Zukunft braucht Herkunft“ meint sie und weist zu den möglichen Alternativen der Zukunft, wie z.B. in-vitro Fleisch.
„Nicht das Fleisch wird zum Luxusgut, sondern täglich Fleisch zu essen“, betonte Hanni Rützler und beschrieb den „Flexitarier“ als neuen Prototyp für das Ernährungsverhalten unserer Gesellschaft.
Ja, die Flexitarier nehmen zu, das beobachte ich auch rund um mich herum. Aber wie sieht es bei den Nachbarn aus, in Frankreich? In England? Und gar in Amerika? In welche Richtungen entwickeln sich die urbanen, globalen und damit verbunden auch die sozialen Ernährungsgewohnheiten? Geht’s weiter mit Bio und Schummel-Bio? Oder kommt doch Genfood? Wie können wir alle in Zukunft ernährt werden und gleichzeitig unsere Ressourcen erhalten? Was macht unsere Zukunft nachhaltig enkeltauglich?
Die Antwort liegt vielleicht in der Forschung, wenn Fleischersatz und/oder Laborfleisch die Nahrung der Zukunft sein wird. Die Fleischnachfrage wird sich in den nächsten 40 Jahren verdoppeln. Derzeit werden rund 70% aller Agrarflächen für die Fleischproduktion verwendet. Die Umweltbelastung ist extrem.
Schon 2012 war der erste Laborfleischburger im Labor fertig. Die Sache hat allerdings noch einen Haken, den enormen Preis: der Burger flutscht für 250 000 Euro auf den Teller; aber die Forschung ist im Gange, sowohl in den USA als auch in den Niederlanden:
Tags: In-Vitro Fleisch