Ein ganzer Ganz, Bruno Ganz, dem nämlich ist die Rolle des Wilhelm Powileit wie auf den Leib geschneidert. In der Rolle des Powileit feiert Ganz Geburtstag, oder besser, er lässt sich feiern, schließlich kann man das verlangen als hochdekoriertes SED-Parteimitglied und Patriarch der Familie. Er wird stolze 90 Jahre alt. Für die DDR, in die er 1952 aus dem mexikanischen Exil zurückkehrte und die er aus Überzeugung mit aufbaute, ist er eine Persönlichkeit. Seine Frau Charlotte (Hildegard Schmahl), er hat sie in jungen Jahren aus einer Ehe entwendet, aber nun sind sie nur mehr in inniger Verbitterung verbunden. Wilhelms Ehrentag aber wird tapfer gemeinsam angegangen, mit „Gemüse“ und allem drum und dran. Doch bevor Nachbarn, Genossen und singende Pioniere antreten, um dem Genossen Powileit zu gratulieren, muss erst der Buffet-Tisch aufgebaut werden, von der Verwandtschaft. Charlottes Sohn Kurt (Sylvester Groth) ist 1956 aus den Arbeitslagern der UdSSR zurück gekommen. Jetzt arbeitet er in Ostberlin als Historiker, hat eine Geliebte und zwischendurch beruhigt er seine russische Frau Irina (Evgenia Dodina). Der gemeinsame Sohn Sascha (Alexander Fehling) wird nicht dabei sein, er hat eigene Pläne. Dadurch ist dieses Mal alles ganz anders als erwartet; Enkel Sacha ist verschwunden, der Tisch kracht zusammen, aber die Gäste scheint es nicht zu stören und Powileit hat die Ruhe weg. Man weiß nicht so recht, meint er das grade ernst oder macht er sich einfach nur einen Spaß daraus…

Dann, klärt es sich auf: Enkel Sascha ist, nur wenige Tage zuvor, in den Westen abgehauen. Die Nachricht platzt in die Festgesellschaft wie eine Bombe.

Eine amüsante Geschichte. Eingemufft in den Staub der DDR spielt der Regiesseur schön mit allen Klischees dieser Zeit und kommt dabei immer wieder mit liebevollen Kleinigkeiten um die Ecke: z.B. Powileits Vorbereitung auf das Fest. Er liegt in der Wanne und läst sich bräunen, auf den Augen einen Sonnenschutz, fragt er seine Wünsche ab, ob seine Frau auch alles richtig erledigt hat, zum Beispiel die Vasen beklebt, damit man darauf notieren kann von wem die Blumen kommen…

Ganz alias Powileit ist immer noch ’ne Type. Sein Alter fällt gar nicht auf, er ist einfach ein toller Kerl, immer noch „Ganz“ schön sexy!

IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS ist eine Produktion der MOOVIE (Produzenten: Oliver Berben, Sarah Kirkegaard) in Koproduktion mit dem ZDF(Redaktion: Reinhold Elschot, Stefanie von Heydwo