Wenn Kühe die Wahl haben, dann essen sie Futter ohne Gentechnik, erzählt ein Landwirt in Verhaags neuem Film. Die Tiere wissen oft instinktiv was ihnen gut tut. Nur wer lässt ihnen überhaupt noch die Wahl? Wie viele Landwirte probieren heute so etwas überhaupt noch aus? Mit der Natur zu leben? Und was ist mit den Politikern, geben sie den Kühen die Chance einer gesunden Wahl?
Bertram Verhaag, bekannt als Naturfilmer, einer der sich kritisch und sorgfältig mit Landwirtschaft, Ernährung, Tierwohl und Entwicklung auseinandersetzt, zeigt in „Code of Survival“ erneut die weltweiten schädlichen Folgen gentechnischer Manipulationen, all die Gefahren, die sich mit dem technischen Sprung über eine natürliche Evolution hinweg setzen. So gesehen ist der Einsatz von Gentechnik nicht nur gefährlich, er ist auch anmaßend. Mit dem Einsatz von Gentechnik setzt man sich rigoros über die Natur hinweg für einen kurzfristigen höheren Ertrag, der langfristig negative Folgen in Aussicht stellt. Verhaag stellt die Landwirtschaft mit Gentechnik der Landwirtschaft ohne Gentechnik gegenüber. Besonders beeindruckend ist die Geschichte des ägyptischen Pharmakologen Ibrahim Abouleish.
Abouleish gründete vor 40 Jahren in Ägypten Link: das Landwirtschaftliche Unternehmen Sekem. Er machte die Wüste urbar und gewann ihr Land ab, Ackerland. Gerade jetzt wird das Bewusstsein über diese Vorgänge wieder immens wichtig, denn was passiert wenn Bayer und Monsanto tatsächlich ungebremst fusionieren?
Kritische Landwirte der bäuerlichen Landwirtschaft AbL fühlen sich dadurch bedroht. Sie demonstrierten vor der Hauptversammlung am 28.4. in Bonn – aber hat sie jemand gehört? Die Aktion stand unter dem Motto „Genmanipuliert, patentiert, abkassiert – Stoppt die Bayer-Monsanto-Fusion!“
Aktuell findet eine noch nie dagewesene Fusionswelle im Agrarbereich statt. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat das in ihrem Link: Konzernatlas 2017
an einer Graphik deutlich gemacht. Aus sieben Unternehmen werden durch Fusion vier. Bayer Monsanto wäre der Größte. Nach der Fusion besäßen Bayer und Monsanto 25 Prozent aller Patente auf Pflanzen und könnten damit Saatgut-Patentgebühren erheben. Bauern müssten also für den Anbau zahlen und Verbraucher würden beim Kauf von Lebensmitteln zur Kasse gebeten. Georg Janßen, Geschäftsführer der IG gegen Nachbaugebühren auf Saatgut sagte: „Mittlerweile werden nicht mehr nur Patente auf gentechnisch veränderte, sondern auch auf konventionell gezüchtete Pflanzen beantragt und erteilt.“
Bayer und Monsanto geben vor, mit ihrem Geschäftsmodell aus Gentechnik, Patenten und Pestiziden den Hunger in der Welt besiegen zu wollen. Für eine gesunde ausreichende Ernährung weltweit sind aber freier Zugang zu Land, Saatgut, Wasser und Bildung elementar. Denn Kleinbäuerinnen und -bauern stellen momentan 80 Prozent der Lebensmittel weltweit her. Thorsten Moll, von der entwicklungspolitischen Organisation Christliche Initiative Romero verwies auf die existentielle Bedrohung von Millionen Kleinbauern durch die Fusion: „Die Lebensgrundlage vieler Menschen im Globalen Süden steht auf dem Spiel. Durch die Fusion kann Bayer sowohl die Preise für das Saatgut als auch für die Düngemittel bestimmen. So nimmt der Konzern die Bauern und Bäuerinnen von beiden Seiten in die Mangel und macht sie abhängig von industriellem Saatgut und Agrarchemikalien. Das verringert die Artenvielfalt und hat katastrophale Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit der Bäuerinnen, Bauern und ihrer Familien.“
Der Film zeigt noch einmal wie unsinnig, ja geradezu widersinnig das Argument der ausreichenden Nahrungsmittelproduktion im Zusammenhang mit Gentechnik ist. Zum Überleben brauchen wir diese Fusion nicht, ganz im Gegenteil!
Einer der das immer wieder testet und belegt ist Christoph Then mit seinem Link: Unternehmen Testbiotech
26. Januar 2017 / Testbiotech will der Gentechnik-Debatte unter dem Titel „Der Gentechnik Grenzen setzen!“ neue Impulse verleihen. Mit welchen gentechnisch veränderten Organismen haben wir in den nächsten Jahren zu rechnen? Was müssen wir tun, um Mensch und Umwelt zu schützen und die ethischen Grenzen zu stärken? Wie sollen wir mit den neuen Gentechnik-Verfahren umgehen? Testbiotech bietet aktuelle Beispiele und kritische Analysen zur Gentechnik-Welt von morgen. Zudem bietet die Organisation Mitmachaktionen an, die dazu beitragen sollen, im Jahr der Bundestagswahl von den Parteien und ihren Kandidaten politische Verantwortung einzufordern.
Tags: Code of Survival Monsanto und Bayer Wenn Kühe die Wahl hätten würden sie Futter ohne Gentechnik wählen