Gestern Abend, Start mit einem Knaller aus Frankreich: Catherine Deneuve! Sie kam zum Eröffnungsfilm, der Deutschlandpremiere von Jaco van Dormaels Werk „Das brandneue Testament“. Eine irre Geschichte über Gott, der in Brüssel wohnt und als Scheusal agiert. Wenn er schlecht drauf ist regnet’s. Als seine Tochter von der üblen Laune die Nase voll hat, hackt sie sich in den Computer ihres Vaters und verschickt an jeden Menschen Nachrichten mit dessen persönlichem Sterbedatum. Es folgt das pure Chaos, witzig aufgemischt. Deneuve spielt darin eine Nebenrolle. Traditionsgemäß erhielt sie vor der Vorführung den Douglas-Sirk-Preis*. Die undotierte Auszeichnung wird seit 1995 in Hamburg verliehen und ehrt Persönlichkeiten, die durch ihre schauspielerische Leistung Filmkultur schrieben. Seit rund 50 Jahren schlüpft Deneuve in immer neue Rollen in mehr als 100 Filmen. Nach Jodie Foster, Isabelle Huppert und Tilda Swinton bekommt Catherine Deneuve den Preis nun als vierte Frau.
Die aparte Schauspielerin ist auch mit 71 noch hinreißend. Lächelnd nahm sie den Preis entgegen und brachte das Publikum sowie Festivalchef, Albert Wiederspiel, ganz ins himmlisch schwärmen: „Kein Stern am französischen, ja europäischen Filmhimmel strahlt so stark wie der Stern Catherine Deneuve. Sie strahlt nicht nur länderübergreifend, sondern auch generationenübergreifend.“ Darauf folgte die Laudatio des Schauspielers David Bennent (die Blechtrommel) mit Liebeserklärung und Kniefall. Es war schon sehr romantisch…
Bis zum 10. Oktober zeigt das Hamburger Filmfest 172 Beiträge aus 52 Ländern inkluseive 34 Weltpremieren.Preisgelder in Höhe von insgesamt 90.000 Euro werden vergeben. Rund 50 000 Besucher werden erwartet in den 6 Hamburger Kinos: CinemaxX Dammtor, Passage, Abaton, Metropolis, Studio Kino, B-Movie auf 12 Leinwänden sowie 3 Kinos der Metropolregion: Uelzen, Harsefeld und Lugwigslust.
*Benannt ist der Preis nach dem Hamburger Regisseur Hans Detlef Sierck (1897-1987), der als Douglas Sirk in Hollywood Karriere machte.
Tags: Catherine Deneuve Filmfest Hamburg 2015