Endlich, Karl Lagerfeld kehrt zurück zu seinen Wurzeln, könnte man denken. Schließlich ist er ja gebürtiger Hamburger und nur seit über einem halben Jahrhundert in Paris sesshaft – ein ‚kleiner‘ Schlenker in die Fremde. Honi soit qui mal y pense… Doch wer gehofft hat den 82jährigen*, fitten Grand Seigneur der Mode mit Vatermörder, Zopf, Sonnenbrille und ewig ‚jungen‘ Handschuhen, lockeren Schrittes über den Neuen Wall marschieren zu sehen, der hat sich getäuscht. Mitte November hat lediglich der 8te Karl Lagerfeld Store in Hamburg eröffnet, heimlich, still und leise, nach Düsseldorf, München, München und Berlin, Berlin, Berlin… Label und Stores sind längst vertickt an Federico Marchetti – nee, nicht den Torwart von Lazio Rom, gemeint ist der Luxus-Marken-Flüsterer, Gründer und CEO der YOOX Group.
Schade, schade, aber klar. In der Zeit erzählte KL zuletzt er wolle am liebsten in ein Kloster ziehen mit seiner gesamten Entourage, seinen Mitarbeitern und Choupette, seiner sahnig-weißen Katzen-Lady. Das Grundstück sei bereits vorhanden nur gebaut werden müsse noch. Derweil ist der schier unermüdlich beschäftigte Modezar dabei zu kreieren: für Chanel, für Fendi und natürlich für seine eigene Marke. Dazu illustriert er noch für die Frankfurter allgemeine Zeitung. Das alles aus der Ferne. Persönlich trat er zuletzt 2010 für eine Werbe-Geschichte für VW an:
Ob er das wohl heute auch noch so sieht…
* lt. der Bio des Labels ist er erst 1938 geboren; am häufisten im Netz taucht jedoch das Geburtsdatum 1933 auf
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