Einmal im Jahr trafen sich die Landwirte zur traditionellen Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Dann kam ihnen die Idee, dieses Treffen mit einer Ausstellung zu verbinden. 1926 trafen sie sich erstmals unter dem Berliner Funkturm vom 20. bis 28. Februar. Die „Grüne Woche“ ward geboren. Ihren Namen erhielt die Messe aufgrund der Besucher aus Forst- und Landwirtschaft: Sie waren häufig in grüne Lodenmäntel gekleidet.
Dieses Jahr ist die Messe so groß wie nie, und das trotz Branchenkrise oder vielleicht gerade deswegen?
Das Partnerland der Messe ist dieses Jahr Lettland. 1.658 Aussteller aus 68 Ländern belagern die Messehallen der Grünen Woche vom 14.1. bis zum 25.1.2015. Man rechnet mit mehr als 400.000 Besuchern, wenn die Messe am Freitag ihre Tore öffnet. Es ist weltweit die größte Messe ihrer Art. Trotz des Ukrainekonflikts sind auch einige russischen Aussteller zur Weltleitmesse der Agrar- und Ernährungsmittelwirtschaft angereist. Die Sanktionen mit dem Land führten auch in Deutschland zu Absatzschwierigkeiten. So blieben dieses Jahr ca. 20 000 T Äpfel ungeerntet einfach auf dem Boden liegen und vergammelten. Eine paradoxe Geschichte: einerseits war 2014 eines der besten Erntejahre seit langem, andererseits brach mit Putin ein wichtiger Abnehmer weg.
Die Preise purzelten in den Keller. Auch die Fleischpreise stehen seit einem längeren Zeitraum unter Druck, sowie die Preise für Milch, Getreide, Zucker oder Gemüse, alle sind gesunken. Der Preisdruck in der Landwirtschaft wird immer stärker und das geht auf Kosten und zu Lasten aller.
Ab Freitag ist die Grüne Woche bis zum 25.1. für jedermann geöffnet.
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