„Es gibt mehr als nur Musik“, sagt er, aber stimmt das auch? Also stimmt das auch für ihn, für ihn der so mitreissend spielt, so absolut? Daniel Hope ist der Sohn von der Sekretärin von Yehudi Menuhin, dem Jahrhundert Geiger. Mit diesen Klängen wuchs er auf. Die Dokumentation erzählt von „Saite zu Saite“ den erstaunlichen Lebensweg von Daniel und seiner Familie; von einem Leben das anfing in Südafrika, dort wird Hope 1973 geboren. Seiner Mutter, Tochter deutscher Exilanten mit jüdischen Wurzeln und seinem irischen Vater, gelingt in letzter Minute die Flucht vor dem NS-Regime nach Südafrika. Dort herrscht Apartheid die Hope schon als kleines Kind hautnah mitbekommt. Sein Vater ist ein kritischer intellektueller Verleger, der auch schwarze Autoren veröffentlicht und letztlich mit seiner Familie vor den politischen Repressalien aus Südafrika nach England emigrieren muss. Sie landen in London in einer Welt die von Musik bereichert wurde. Mit knapp vier Jahren trifft Hope auf den weltberühmten Geiger Yehudi Menuhin. Damit ist sein weiterer Lebensweg vorherbestimmt: Er möchte Geiger werden. Der Film zeigt die Vielfalt des Lebens, wenn man es zulässt. Wie es fließt und fast von selbst stetig wächst. Wie man ein konsequent verfolgtes Ziel schließlich erreicht, trotz aller Imponderabilien auf dem Weg. Heute ist Daniel Hope einer der vielfältigsten und bedeutendsten Geiger seiner Generation. Ein international umjubelter Star, der von Beijing über Berlin bis nach New York die großen Konzertbühnen bespielt.
Für Hope ist das Jahr 2016 ein Schlüsseljahr. Als neuer Musik Direktor des Zürcher Kammerorchesters verbindet sich für den Geigenvirtuosen der persönliche Traum, einem renommierten Ensemble seine eigene musikalische Vision mitzugeben. Privat zieht er zurück nach Berlin, in das Land seiner Vorfahren.
Dieses Spannungsfeld zwischen beruflichem und persönlichem Neuanfang im Jahr 2016 veranlasst Hope, sich mit der Frage zu befassen, was der Antrieb seines Schaffens, seines Wirkens und Handelns ist. Gerade vor dem Hintergrund des 100. Geburtstags Yehudi Menuhins, seines großen Mentors und väterlichen Freundes, startet Daniel Hope eine autobiografische Entdeckungsreise. Eine Reise also zu seinen eigenen Wurzeln. Eine Reise aber auch in die Welt des Exils. Der Dokumentarfilm erzählt dabei die Geschichte seines Lebens, spiegelt Gegenwart und Vergangenheit und hinterfragt die Getriebenheit und Rastlosigkeit hinter einer solchen Weltkarriere.
Ab morgen ist der Film im Deutschen Kino zu sehen.
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