Pein in der Pfote – Pressetext: Sind Tiere in der Lage, Schmerzen zu empfinden? Auch wenn mancher Haustierbesitzer die Frage sofort bejahen würde – die Frage ist durchaus berechtigt. In den USA wurde Veterinär-Studenten noch bis Ende der 1980er Jahre beigebracht, dass Tiere generell keinen Schmerz wahrnehmen können.
Ein bequemes Argument, um Nutztiere als emotionsfreie Fleischmaschinen in Schlachtfabriken zu halten. Heute sieht die Wissenschaft das differenzierter. Das Grundproblem aber bleibt: Niemand kann in die Gefühlswelt eines Schweins oder Regenwurms schlüpfen. Wie sehr Tiere unter Schmerzen leiden, lässt sich wissenschaftlich nur schwer beurteilen. Das 3sat-Wissenschaftsmagazin „nano“ sucht in einer „spezial“-Ausgabe nach Antworten auf eine nicht ganz einfache Frage – die neben Tierbiologen inzwischen auch Verhaltensforscher und sogar Philosophen beschäftigt.
Hirnforscher gehen davon aus, dass für die Fähigkeit zu leiden, Bewusstsein nötig ist. Das Bewusstsein ist im sogenannten Neocortex, dem evolutionär jüngsten Teil des Gehirns, verankert. Da dieser Gehirnabschnitt bei vielen Tieren nur gering ausgeprägt ist, liegt der Schluss nahe, dass sie nicht im psychischen Sinn leiden können. Allerdings gibt es inzwischen zahlreiche Hinweise, dass nicht nur Säugetiere Schmerzen empfinden, sondern auch Fische, Oktopusse und sogar Krebse. Da sie mit uns nicht über ihr Befinden sprechen können, ist die Beobachtung ihres Verhaltens die einzige Möglichkeit, das Ausmaß ihres Leids zu beurteilen. Das Problem: Jedes Tier verhält sich anders. Ein Hund leidet anders als eine Katze, ein Pferd anders als ein Fisch oder ein Insekt.
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