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– Massentierhaltung im „Schweinehochhaus“: amtlich verordnete Tierquälerei?

Wie ein Schwein gehalten werden darf, das ist bundesweit amtlich geregelt: im aktuellen „Handbuch Tierschutzüberwachung in Nutztierhaltungen“. Verfasst im Jahr 2012, auf Initiative der Landwirtschaftsminister, verstößt dieses Handbuch jedoch grundlegend gegen das Tierschutzgesetz. Da wundert es wenig, dass Tierschützer im so genannten „Schweinehochhaus“ in Sachsen-Anhalt immer wieder auf unhaltbare Zustände stoßen: Tierquälerei mit amtlichem Siegel.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat letztes Jahr erstmals Aufnahmen aus dem Schweinehochhaus veröffentlicht. Damals haben sich Aktivisten des Tierschutzbüros mit meinem Team in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ins Schweinehochhaus geschlichen und dokumentiert, unter welchen grausamen Bedingungen Schweine dort gehalten werden. Sie deckten aber auch auf, dass gegen das Tierschutzgesetz verstoßen worden ist, so waren die Käfige, so genannte Kastenstände, in denen die Sauen leben müssen, viel zu klein. Vor wenigen Wochen wurde meine Strafanzeige eingestellt – alle Missstände wären behoben, heißt es in der Einstellung. Doch aktuelle Aufnahmen –die dem Büro vorliegen- belegen etwas völlig anderes. Das Video ist noch einige Zeit in der ARD-Mediathek verfügbar. Schaut und teilt weiter die Petition, damit das Schweinehochhaus endlich geschlossen wird: Petition zur Schließung des Schweinehochhauses vom Deutschen Tierschutzbüro.

in einem älteren Beitrag von FairFood4u: „Quälerei auf sechs Etagen“

Dorothea Frederking, agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion GRÜNE, wundert sich dass die Missstände nicht von der zuständigen Veterinärbehörde festgestellt wurden. „Spätestens seit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Magdeburg vom Nov. 2015 muss jeder Behörde klar sein, dass die Tiere im Liegen ihre Gliedmaßen ungehindert und verletzungsfrei ausstrecken können müssen,“sagt sie.
„Darüber hinaus müssen Kastenstände ganz abgeschafft werden, sie sind nicht artgerecht.“

Fotos und FilmⒸ Deutsches Tierschutzbüro, z.T. Videofotos RTL