„Mode hat immer etwas mit Sex zu tun“, verriet sie dem Modemagazin „ELLE“ in einem Interview und Vivienne Isabel Westwood ist sexy, bis heute! Die britische Designerin hat sich ihr Engagement, ihre Neugier und ihren eisernen Willen immer bewahrt, auf ihrem Zickzackkurs nach oben in den Olymp der Modewelt. Ihren beruflichen Einstieg begann sie in einer Grundschule in London. Sie war bereits geschieden und hatte einen Sohn, als sie mitten in den Swinging Sixties, den exzentrischen Malcolm McLaren kennen lernte, den Manager der „Sex Pistols“. Zusammen demonstrierten sie für eine bessere Welt, erfanden den Punk und mischten das gesetzte britische Establishment mutig engagiert auf. Einfache ready-to-wear Teile wurden zerpflückt und anders wieder zusammengesetzt. Das 1977 entworfene „Destroy“-T-Shirt erinnert noch heute mit seinen überlangen Armen an eine Zwangsjacke. Besonders krass die Details: ein breites rotes Hakenkreuz, ein auf dem Kopf stehendes Kruzifix, das in großen Lettern geschriebene Wort „Destroy“ und der Schriftzug, „I am an Antichrist“. Es waren Zeilen aus einem Song der Band „Sex Pistols“. Damals ein provokanter Schocker, ist das Shirt inzwisachen ein Teil der Sammlung des Victoria and Albert Museums in London. In der Kinodokumentation von Lorna Tucker über die Modeikone sieht man, wie eine Kuratorin mit Handschuhen das T-Shirt und Teile aus Westwoods erster professioneller Kollektion „Pirates“ (1981) sorgfältig und fast ehrfürchtig dekoriert. Westwood würde das vermutlich gar nicht so sehr beeindrucken. Die Vergangenheit interessiert sie einfach nicht, vorbei. Wichtig ist ihr was jetzt ist. Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer Kämpferin, die aller Niederlagen zum Trotz ihren Vorstellungen und Idealen treu bleibt und als grande Dame des Punks bis heute Geschichte schreibt.Im Film sieht man sie unter anderem auf einem GreenePeace Schiff in der Antarktis herumschippern, gegen den Klimawandel und für eine bessere Welt.
Westwoods Werdegang ist geprägt von Erfolgen, Konflikten und Unsicherheiten. Nach der Trennung von McLaren lebt sie mit ihren beiden Söhnen eine Zeit lang in einem Wohnwagen. Es dauert lange, bis sie von der Modewelt und von der Society akzeptiert und geschätzt wird. Die Dokumentation beleuchtet Schlüsselmomente von Westwoods Vergangenheit, die sie zu dem machten, was sie heute ist. Außerdem zeigen sie Westwood in ihrem Atelier beschäftigt mit dem „Jetzt“ und ihrer Umgebung. Ein intimes und inspirierendes Porträt einer wahrhaft britischen Ikone.
Lorna Tucker: „Vivienne ist immer bereit aufzustehen, für ihre Sache einzustehen und dabei aufzufallen. Das repräsentieren ihre Mode und ihr Aktivismus. Egal, ob sie bis nachts in ihrem Atelier arbeitet oder in Westminster an einem Aufmarsch gegen die Klimaerwärmung teilnimmt – alles was sie tut, tut sie mit einer kompromisslosen Leidenschaft und Hingabe.“
Ab morgen, 20.12., im Kino und ein Sahnebonbon…
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